Internationale Pädagogische Werktagung
Zulehner fordert neue Friedenstheologie

Die Kriegsbetroffenen sollten laut Paul M. Zulehner über die Voraussetzungen eines Waffenstillstands befinden.  | Foto: Böhm
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Gerechter Friede?

Theologe Zulehner fordert in Vortragstext schützengrabentaugliche Befriedungstheologie.

Angesichts des Ukrainekrieges wird heute „keine schöne Friedenstheologie für Hörsäle und Festreden, sondern eine schützengrabentaugliche Befriedungstheologie“ gebraucht. Diese aus seiner Sicht notwendige Akzentverschiebung hat der Wiener Theologe Paul Zulehner in einem Vortragstext, den er wegen Verhinderung nicht bei der Internationalen Pädagogischen Werktagung in Salzburg halten konnte, unterstrichen.

Öffentlich zu diskutieren sei nicht, unter welchen Voraussetzungen man einen gerechten Krieg beginnen darf – womit sich christliche Friedensethik lange Zeit beschäftigte –, „sondern, wie man aus ungerechtem Krieg herauskommt“, so Zulehner. Darüber, etwa über Voraussetzungen für einen Waffenstillstand, müssten zu allererst die unmittelbar vom Krieg Betroffenen befinden. Auch die Autorität für Friedensverhandlungen läge bei den Leidenden.

Ziel könne kein „totaler Friede“ sein, griff Zulehner eine Warnung des slowakischen Schriftstellers Michal Hvorecky auf: „Es muss ein ‚gerechter Friede‘ sein, der die Würde jedes Volkes, sein Recht auf Eigenständigkeit, Selbstbestimmung und Integrität seines Territoriums nicht verletzt und der einen Anspruch auf die Beseitigung der Kriegsschäden durch den Aggressor hat.“ Zulehner erinnerte dazu an die Vision in Psalm 85: „Gerechtigkeit und Friede küssen sich.“

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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