Weltjugendtag
Miteinander verbunden
Weltjugendtag. Gut 40 junge Menschen aus der Steiermark waren bei dem katholischen Jugendtreffen heuer in Portugals Hauptstadt Lissabon dabei.
Wer nichtsahnend in der ersten Augustwoche Urlaub in Lissabon gebucht hatte, muss überwältigt von den Massen an jungen Menschen gewesen sein, die einem begegneten. Fahnen schwingend, singend oder einfach gut gelaunt, prägten sie das Stadtbild. Vom 1. bis 6. August feierten Hunderttausende Jugendliche den Weltjugendtag 2023 in der portugisischen Hauptstadt.
Die Stimmung in der Hafen-Metropole glich dabei einem Ausnahmezustand der besten Art. Egal, ob auf den hügeligen Gassen der Innenstadt oder in den U-Bahnen: Überall tummelten sich jungen Menschen. Sie sangen und feierten, tauschten untereinander Geschenke aus und waren durch das gemeinsame Erlebnis verbunden.
Papst Johannes Paul II. rief im Jahr 1985 den Weltjugendtag ins Leben, um junge Gläubige weltweit zu vereinen. Seitdem finden alle zwei bis vier Jahre christliche Jugendliche aus aller Welt in einer bestimmten Stadt zusammen.
Die volle Weltjugendtags-Ladung ließ sich auch eine Reisegruppe von rund 40 Personen der Katholischen Jugend Steiermark nicht entgehen. Neben Katechesen und Gottesdiensten, die die Jugendlichen auch zusammen mit Bischof Wilhelm Krautwaschl feierten, inkludierte das Programm auch Lobpreis-Konzerte oder Besichtigungen im Gastgeberland.
Der Weltjugendtag ermöglichte außerdem einzigartige Begegnungen. Menschen aus 151 Ländern pilgerten nach Lissabon. Die Stadt fühlte sich für eine Woche wie ein riesiges Fest an, während dessen man jede Person ansprechen, mit ihr diskutieren, lachen und feiern konnte.
Den Abschluss dieser ereignisreichen Tage bildete die abendliche Vigil-Feier und ein letzter gemeinsamer Gottesdienst. Mit Isomatte und Schlafsack ausgerüstet machte sich der Steiermark-Trupp auf den Weg zum Campo da Graça und verbrachte dort die Nacht. Am folgenden Sonntag feierten rund 1,5 Millionen Menschen die Abschlussmesse gemeinsam mit Papst Franzsikus. Sein Appell dabei: „Fürchtet euch nicht!“
Michaela Gsell
Wie war der Weltjugendtag?
„Wenig Schlaf, neue Leute, viele schöne Erlebnisse, ein Gefühl der Zugehörigkeit und ganz viel Musik – im Prinzip ein Festival des Glaubens.“
Claudia, Magdalena und Lisa
„Für mich ist es das erste Weltjugendtreffen. Ich finde, dass ist eine ganz besondere und neue Erfahrung. Die Gemeinschaft unter den Jugendlichen gefällt mir am besten.“
Marina
„Herzliche Begegnungen, großartige Eindrücke und viele verschiedene Nationalitäten, welche doch alle etwas gemeinsam haben. Dankbar dafür, dabei sein zu können und für all diese besonderen Erfahrungen und Erinnerungen!“
Agnes
„Die Freude und Dankbarkeit anderer Völker und Nationen zu spüren, gemeinsam zu singen, zu tanzen oder in Dialog zu kommen – immer den gemeinsamen Nenner Gott und Jesus im Blick, ist eine unvergleichbare Erfahrung, die ich nicht missen möchte.“
Astrid Kerschenbauer
„Jugendliche aus aller Welt machten sich eilig auf den Weg, wie einst Maria. Alle mit dem gleichen Spirit und dem gleichen Vibe, einfach unbeschreiblich. Begegnungen waren geprägt von Freundlichkeit und Herzlichkeit.“
Wolfgang Schneemann
„Beim Willkommensfest für Papst Franziskus habe ich mich gefragt: Wie viele 86-Jährige kenne ich eigentlich die SO wertschätzend (und informiert!) von der ‚heutigen Jugend‘ reden?! Wenn die kommende Generation so achtsam, fröhlich, hilfsbereit, verlässlich und selbstständig ist wie unserer Reisegruppe, dann dürfen wir uns auf die Zukunft freuen.“
Maria Ladenhauf, Begleitperson
Im Originalton
Papst Franziskus ermutigte die jungen Menschen beim Weltjugendtag zu Werken der Liebe nach dem Vorbild Jesu.
Leuchten, zuhören und sich nicht fürchten
„Herr, es ist gut, dass wir hier sind.“ (Mt 17,4) Die Worte des Apostels Petrus auf dem Berg der Verklärung sind jene, die wir uns nach diesen intensiven Tagen zu eigen machen wollen. Es ist gut, was wir mit Jesus erfahren haben, was wir gemeinsam erlebt haben und wie wir gebetet haben, mit so viel Freude im Herzen. Und so können wir uns fragen: Was nehmen wir mit, wenn wir in das Tal des Alltags zurückkehren?
Auf der Grundlage des Evangeliums, das wir gehört haben, möchte ich diese Frage mit drei Verben beantworten.
Was nehmen wir mit? Leuchten, zuhören, sich nicht fürchten …Aber ich möchte euch gerne sagen: Wir werden nicht strahlend, wenn wir uns ins Rampenlicht stellen. Das macht nicht leuchtend. Wir leuchten nicht, wenn wir ein perfektes Bild abgeben … Wir leuchten, wenn wir Jesus annehmen und lernen, so zu lieben wie er. Das bringt uns zum Leuchten. Das bringt uns dazu, Werke der Liebe zu tun. Täusche dich nicht, liebe Freundin, lieber Freund: Du wirst an dem Tag Licht sein, an dem du Werke der Liebe tust. Wenn du aber stattdessen nur an dich selbst denkst, wie ein Egoist, dann geht das Licht aus. Leuchten – das ist das erste Wort. Seid Leuchtende! Zuhören, um auf dem Weg nicht in die Irre zu gehen. Und schließlich das dritte Wort: sich nicht fürchten. Fürchtet euch nicht! Das waren die letzten Worte, die Jesus in diesem Moment der Verklärung auf dem Berg zu seinen Jüngern sagte.
Zu euch, junge Menschen, die ihr diese Freude erlebt habt; zu euch, die ihr große Träume hegt, die aber von der Angst getrübt werden, sie nicht verwirklicht zu sehen; zu euch, die ihr manchmal denkt, dass ihr es nicht schafft (manchmal überkommt uns ja ein wenig Pessimismus); zu euch, junge Menschen, die ihr die Welt verändern wollt … und für Gerechtigkeit und Frieden kämpft; zu euch, junge Menschen, die die Kirche und die Welt brauchen; zu euch, junge Menschen, die ihr die Gegenwart und die Zukunft seid, wird heute gesagt: „Fürchtet euch nicht!“.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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