Kirche Steiermark
Aus Engagement wird Freundschaft

Durch das Buddy-Projekt und die gemeinsamen Unternehmungen zu Freundinnen geworden sind Olga (l.) aus der Ukraine und Helga (r.) aus der Steiermark. | Foto: Caritas Steiermark
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Patenschaftsprojekte der Caritas Steiermark helfen Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund beim Ankommen.

Gemeinsame Radausflüge machen, ins Museum gehen, beim Deutschlernen helfen oder einfach plaudern und Zeit miteinander verbringen: Das gehört zum festen Alltag von rund 400 Steirerinnen und Steirern, die eine Patenschaft mit einem Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund eingegangen sind. „Es geht zuerst darum, beim Ankommen zu helfen“, erklärt Katerina Malchenko. Sie stammt selbst aus der Ukraine und ist vor neun Jahren nach Graz gekommen. Sie kann nachvollziehen, wie es Menschen geht, die sich vor Ort noch nicht auskennen.

Ankommen. „Man ist überall fremd und kennt die Gewohnheiten nicht, das fängt beim Einkaufen an, bei der Frage, wie begrüße ich die Verkäuferin, und reicht bis zu Bürokratie und Behördengängen.“ Ein großes Thema, vor allem für Frauen, ist das Radfahren. Hier hat die Caritas mit den Bike-Buddys ein spezielles Angebot: „Das Fahrrad ist für uns alltäglich und erweitert unseren Aktionsradius, vor allem, wenn man über wenig Geld verfügt und so beim öffentlichen Verkehr sparen kann“, weiß Katerina Malchenko. „Aber für viele Frauen, vor allem aus anderen Kulturkreisen, ist diese Möglichkeit fremd, sie sind noch nie auf dem Rad gesessen oder haben wenig Übung und Angst vor dem Straßenverkehr. In einer Bike-Patenschaft können sie Fahrradfahren üben und Sicherheit im Straßenverkehr gewinnen. Durch eine Förderung der Stadt Graz können wir bei Bedarf den Frauen sogar ein eigenes Fahrrad zur Verfügung stellen.“

Katerina begleitet „ihre“ Buddy-Paare zum Teil über Jahre hinweg. „Oft entwickelt sich eine tiefe Freundschaft aus dem Engagement“, berichtet sie. „Manche kommen immer wieder vorbei, um zu berichten. Da wird gefeiert, weil jemand die Deutschprüfung geschafft hat, einen Job bekommen hat oder ein anderes schönes Ereignis – und ich freue mich immer gerne mit!“ Andere besuchen die regelmäßigen Treffen, die einmal pro Quartal stattfinden, um sich auszutauschen und Informationen zu erhalten. Wieder andere suchen diesen Kontakt nicht so sehr, aber das ist den Paaren selbst überlassen, meint Katerina. Als Anlaufstelle ist sie jedenfalls immer bereit zu helfen, wenn es Fragen oder Probleme gibt.

Unterstützung. Seit 2016 hat die Caritas insgesamt fast 400 Patenschaften vermittelt, ein Großteil davon ist noch aktiv. Das Bundeskanzleramt unterstützt das allgemeiner ausgerichtete Projekt Be Buddy! direkt, das spezieller zugeschnittene Projekt Malala im Museum – Patenschaften von Frau zu Frau setzt einen Schwerpunkt im Bereich Gewaltschutz und -prävention und wird über den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds mitfinanziert. Durch die Zusammenarbeit mit dem Universalmuseum Joanneum können im Rahmen der Patenschaften kostenlose Jahreskarten für das Universalmuseum Joanneum angeboten werden; somit werden die 20 Standorte zu einem möglichen kostenfreien Treffpunkt für die Buddy-Pärchen.

◉ Die Caritas sucht weiterhin engagierte Menschen für Patenschaften in allen Projekten. Informationen über die Möglichkeiten: caritas-steiermark.at/bebuddy bzw. katerina.malchenko@caritas-steiermark.at oder Tel. 0676/88015 727.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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