Meine Lieblings-BIBELSTELLE
2 Makk 7 | Hannes Mayer

Nachhaltig beeindruckt hat mich 2 Makkabäer 7. In diesem Abschnitt geht es um sieben Brüder und ihre Mutter, die während des Makkabäer-aufstands gegen die seleukidische (hellenistische) Herrschaft in Judäa das Martyrium erleiden. Während dieser Zeit kamen traditionelle jüdische Gebräuche und Lebensweisen immer stärker in Bedrängnis – einerseits durch die seleukidischen Herrscher selbst, aber auch durch zunehmende Anpassung Einheimischer an hellenistische Gepflogenheiten. So wurde zum Teil auf die Beschneidung verzichtet, und es gibt auch Berichte, dass Juden versuchten, die Beschneidung rückgängig zu machen. Den endgültigen Ausschlag gab das Religionsedikt des Königs Antiochus IV. Epiphanes, mit dem der Tempel durch die Aufstellung eines heidnischen Altars entweiht, der Shabbat sowie der Besitz von Torarollen verboten und die Durchführung heidnischer Opfer – eingehend mit dem Verzehr von Götzenopferfleisch – vorgeschrieben wurden.
Der Abschnitt selbst handelt von einer jüdischen Mutter und ihren sieben Söhnen, die sich der Anweisung des seleukidischen Königs, Schweinefleisch zu verzehren, widersetzen. Die Söhne weigern sich, gegen das biblische Verbot zu verstoßen, werden nacheinander gefoltert und erleiden den Märtyrertod. Der Versuch des Königs, die Mutter zur emotionalen Manipulation zu instrumentalisieren, geht ins Leere. Die Mutter bestärkt die Söhne in ihrer Standhaftigkeit und Treue zum Glauben und der Tradition Israels. Am Ende erleidet auch sie das Martyrium. Das Zeugnishafte und die Treue zum Gott Israels kommen insbesondere darin zum Ausdruck, wie die Mutter ihre Söhne beschwört, Gott die Treue zu halten, auch wenn es das ultimative Opfer erfordert.

Hannes Mayer, Studentischer Mitarbeiter am Institut für Kanonisches Recht derKatholisch-Theologischen Fakultät Graz.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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