Familie
Die Sterne auf der Pinnwand
Viele Pfarren bieten Advent-Impulse für Kinder an.
Vorfreude, ungeduldiges Warten, nervöses Herbeisehnen – kurz: Die besinnliche Zeit im Jahr, der Advent, steht wieder vor der Tür.
Für Kinder kann das Warten schon wahnsinnig lang sein. Und irrsinnig fad. Da kann sogar der Adventkalender nicht über die Tag um Tag wachsende Ungeduld hinwegtrösten.
Letztes Jahr gab es bei uns im Seelsorgeraum in manchen Kirchen einen Adventweg für Kinder. Im hinteren Teil der Kirche stand eine Pinnwand mit weißem Papier, die noch fast leer war. Nur der blaue Himmel, ein Ochs und ein Esel und die leere Krippe deuteten auf „etwas Großes“ hin.
Adventsonntag um Adventsonntag konnten die Kinder etwas aus der Kirche mitnehmen. Zum Beispiel eine Bastelanleitung für einen Nikolaus und dazu eine Nikolauslegende, mitten im Advent ein Ausmalbild, und kurz vor Weihnachten erfuhren die Kinder, wie Ochs und Esel an die Krippe kamen. Und natürlich durften an Heilig-Abend das Weihnachtsevangelium und eine kleine Krippe zum Ausmalen und Hinstellen nicht fehlen.
Damit die doch noch recht langweilige Pinnwand bunter und lebendiger wurde, wurden die Kinder am 1. Adventsonntag gebeten, lauter verschiedene Sterne zu gestalten und sie in den Himmel auf der Pinnwand zu kleben. Denn am Heiligen Abend sollten viele Sterne leuchten, so dass der Himmel zu Jesu Geburt hell erleuchtet ist. Und dank vielen fleißigen KünstlerInnen konnte man über dem Stall viele wunderschöne Sterne leuchten sehen!
Sarah Knolly
Kostbare Vanille
Vanille ist eines unserer feinsten Gewürze. Die Orchideenart hat unscheinbare grüngelbe Blüten und klettert mit Hilfe rankender Wurzeln. Ihre Fruchtkapseln sind etwa 30 cm lang, aus ihnen entstehen nach einem aufwendigen Trocknungs- und Fermentierungsverfahren die Vanillestangen, die für die Lebensmittelindustrie von so großer Bedeutung sind: Was wären Puddings und Cremes, Weihnachtskeks und Eis ohne dieses kostbare Gewürz?
Vanille wird aber auch in der Medizin eingesetzt. Ihr wird eine allgemein kräftigende Wirkung nachgesagt. In Mittelamerika, wo sie ursprünglich herkommt, wurde sie zur Gehirnstärkung und als Aphrodisiakum eingesetzt. Vanille bekämpft Abgeschlagenheit, fördert die Verdauung und beruhigt die Nerven.
Deike
Für Sie Gelesen
Kleine Schneeflocke
Benji Davies, 16,50 Euro
Aladin Verlag
Hoch oben in den Wolken wirbelt eine kleine Schneeflocke hin und her. Sie sinkt hinab, immer tiefer und tiefer. Und während sie noch nach einem besonderen Platz zum Landen Ausschau hält, denkt sich ein kleines Mädchen, dass ihrem Weihnachtsbaum noch genau eine Sache fehlt: eine Schneeflocke, die sich auf seine Spitze setzt und so hell leuchtet wie ein Stern. Ein süßes Bilderbuch über einen ganz besonderen Weihnachtsstern. Für Kinder ab 4 Jahren.
Zum Nachdenken
Adventzeit
Ich mag die Adventzeit. Diese bunte, blinkende Zeit der lauten Ruhe. Eine Mischung aus Hast und Besinnung. Eile und Innehalten. Stress und Aneinander-Denken.
Klingt ganz schön ambivalent und so gar nicht passend. Aber genau das ist für mich die Definition von Advent. Man hastet und eilt durch eine Zeit, die eigentlich dazu da sein möchte, dass man sich auf etwas freut. Nein, auf jemanden freut. Auf einen kleinen Windelträger,
der das größte Geschenk ist. Oder sein sollte, denn in der besinnlichsten Zeit des Jahres steht so manchem der Sinn nach etwas anderem.
Und trotz allem mag ich die Adventzeit. Weil sie für mich nur so lange laut ist, bis ich mich in meine eigene Ruhe zurückziehe und dadurch Hast, Eile und Stress keinen Platz gebe. Weil ich mir das Besinnen, Innehalten und An-andere-Denken nicht als Aufgabe auferlege. Sondern es etwas ist, das mir und meiner Seele guttut und das ich gerne tu. Und weil ich mich auf so manche Tradition, die sich über die Jahre entwickelt hat, richtig freue. Zum Beispiel aufs Kekserl-Backen mit den Kindern. Oder aufs Weihnachtskarten-Fotoshooting, wenn der Auslöser schneller gedrückt werden muss, als die Kinder oder der Hund davonlaufen können.
Mit viel Phantasie sehe ich dann manchmal die blinkenden und bunten Lichter auch als eine Art Landebahn oder Signalfeuer. Man könnte damit ja, so rein theoretisch, auch den Weg zum unscheinbaren Stall mit der kleinen Krippe im Innern ausleuchten, so dass jede und jeder dort hinfindet.
Sarah Knolly
Die Autorin ist Pastoralreferentin in der Ober-steiermark, dipl. Erwachsenenbildnerin und
dreifache Mama.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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