4. Sonntag im Jahreskreis | 28. Jänner 2024
Kommentar
Gänsehautfeeling in Kafarnaum
In Kitzbühel hat Cyprien Sarrazin den arrivierten Abfahrtsstars gehörig die Show gestohlen und zwei souveräne Siege eingefahren. Die Konkurrenten zeigten sich tief beeindruckt von dessen Traumlauf auf der berüchtigten Streif. Solch ein respektvolles Lob aus dem Mund der Gegner ist wohl die höchstmögliche Anerkennung.
Als Jesus in der Synagoge von Kafarnaum sein Wirken als Rabbi beginnt, ist es auch ein „Gegner“, ein unreiner Geist, der als Erster erkennt, wer Jesus ist, und für ihn Zeugnis gibt. Er spürt, dass er gegen diesen geistvollen Menschen nicht bestehen kann. Der Dämon muss sich der Autorität Jesu beugen und den Menschen, von dem er Besitz ergriffen hat, freigeben. Dieses Geschehen löst Staunen und Bewunderung, aber auch Entsetzen, Gänsehaut und Erschütterung aus.
Was ist ein unreiner Geist? Das mag eine Geisteshaltung sein, die die Seele des Menschen vergiftet oder einen dunklen Schatten auf seine Wahrnehmung wirft, ein Geist der Angst, der Selbstzweifel, der Depression und Orientierungslosigkeit. Wer davon befallen ist, fühlt sich hin und her gerissen, haltlos und durchgebeutelt wie ein Abfahrer auf der Streif.
Jesus bringt destruktive Geister zum Schweigen. Bei ihm kann ich zur Ruhe kommen und Vertrauen lernen.
Alfred Jokesch
alfred.jokesch@sonntagsblatt.at
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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