5. Fastensonntag | 26. März 2023
Kommentar

Auferstehung mitten im Leben

Ich bin schon öfters gefragt worden, was es denn für einen Sinn hat, dass Jesus den Lazarus auferweckt, wenn dieser später erst wieder sterben muss.
Andererseits kommt uns selbst, wenn ein lieber Mensch in unserem Umfeld gestorben
ist, der Gedanke in den Sinn: Was würde ich geben, wenn ich ihn wieder lebendig machen könnte. Und auch Lazarus war wohl noch nicht fertig mit seinem Leben, hat bestimmt viele Pläne gehabt, die er in die Tat umsetzen wollte. Vielleicht hat auch Gott noch etwas Besonderes mit ihm vorgehabt, das Lazarus aufgrund seiner Krankheit oder der Lebensumstände, die dazu geführt haben, bisher nicht verwirklichen konnte.

Wir dürfen uns diese Auferweckung nicht als einen Akt vorstellen, der Lazarus einfach in sein früheres Leben zurückruft. Er hat zwei elementare Erlebnisse, die mit Sicherheit seinen Blick auf das Leben ganz gravierend verändern: die Erfahrung des Sterbens und das Berührt-Werden von der göttlichen Lebenskraft, die von Jesus ausgeht und die stärker ist als der Tod. Gewiss hat dabei auch all das absterben können, was ihn krank gemacht hat, und er kann im Grab zurücklassen, was ihn eingeengt, zugeschnürt und am Leben gehindert hat. Er kann befreiter leben, als Auferstandener mitten in dieser Welt.

Genauso will dieses letzte und stärkste der Heilszeichen Jesu im Johannesevangelium unser Leben verändern. Es zeigt, dass Krankheit und Sterben nicht das letzte Wort haben. Die Begegnung mit Jesus kann in uns Totes lebendig machen und die Erfahrung von Auferstehung mitten im Leben schenken.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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