Post aus Rom | Teil 04
Von Abenteurern und Geheimtipps

m Pilgerzentrum in Rom kümmert sich Anna Noack um die Anfragen von deutschsprachigen Pilgern und Reisenden.
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Anna Noack arbeitet im deutschsprachigen Pilgerzentrum in Rom. Im Interview verrät sie, welche Tipps sie Pilgern mitgibt.

Frau Noack, Sie arbeiten für ein Jahr hier im Pilgerzentrum in Rom. Was hat Sie dazu bewogen, und was sind Ihre Aufgaben?
Nach meinem Abitur wollte ich die Gelegenheit nutzen, in eine andere Kultur und Sprache einzutauchen. Rom hat mich mit seiner Geschichte, den wunderschönen Plätzen und als Zentrum der katholischen Kirche schon immer fasziniert, und so bot sich mir das
Pilgerzentrum als Arbeitsplatz an.
Meine Aufgaben bestehen hier vor allem darin, Pilgern und Touristen Auskunft zu Anfragen in weltlichen oder kirchlichen Anliegen zu geben, sei es telefonisch, per Mail oder persönlich vor Ort. Außerdem kann man im Pilgerzentrum heilige Messen in den Kirchen Roms für Gruppen anfragen und Karten für die Generalaudienzen mit Papst Franziskus bestellen, die in der Regel jeden Mittwoch stattfinden.

Was ist das Schönste an Ihrer Arbeit?
Das ist schwer zu sagen. Wir haben in unserem Team ein gutes Klima und empfangen die Pilger, die zu uns kommen, immer sehr herzlich. Spannend ist es natürlich, sich mit den Pilgern zu unterhalten, die teilweise mehrere hundert Kilometer nach Rom zu Fuß gegangen sind oder die Strecke mit dem Rad zurückgelegt haben. Gerne höre ich die Geschichten von ihren meist abenteuerlichen Reisen und die persönlichen Erfahrungen, die sie auf dem Weg gemacht haben.

Gibt es einen Geheimtipp, den Sie den Pilgern für den Aufenthalt in Rom geben?
Als Geheimtipp gebe ich den Pilgern gerne den Campo Santo Teutonico, den Friedhof der Deutschsprachigen im Vatikan. Zu dieser kleinen Oase kommt man immer vormittags, indem man bei den Schweizer Gardisten am Petriano, das ist das Tor links neben den Kolonaden des Petersplatzes, danach fragt. Der jahrhundertealte Friedhof birgt nicht nur historisch interessante Gräber und Skulpturen, sondern wird bei den Besuchern für seinen einzigartigen Blick auf den Petersdom und seine ruhige Atmosphäre geschätzt.

Was ist ein unvergessliches Erlebnis, das Sie in Rom gemacht haben?
Was haben Sie von den Römern gelernt?
Ein einziges unvergessliches Erlebnis zu nennen ist sehr schwierig, da man fast tagtäglich Unvergessliches erlebt. Rom ist einfach außergewöhnlich. Was ich von den Römern gelernt habe, ist, das Leben zu genießen, allem mit einer gewissen Lockerheit zu begegnen und den Tag mit einem Cornetto (italienisches Croissant) und einem Capuccino zu beginnen.

Das deutschsprachige Pilgerzentrum befindet sich in der Via del Banco di S. Spirito 56, 00186 Rom.
Es ist unter Tel. +39 06 68 97 197 zu erreichen und hat Mo bis Fr von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Michaela Wieser studiert katholische Theologie in Graz und absolviert derzeit einen Teil ihres Studiums in Rom.

Am Lieblingsplatz des Papstes
Ich studiere hier in Rom am Angelicum, der päpstlichen Hochschule Heiliger Thomas von Aquin. Diese Universität wird von Dominikanern geführt und hat einige berühmte Absolventen. Unter ihnen findet sich kein geringerer als der hl. Papst Johannes Paul II., der hier sein Doktorat geschrieben und verteidigt hat.
So haben wir Studierenden die Möglichkeit, in den Pausen an seinem Lieblingsplatz im Garten des Angelicums zu sitzen. Im Schatten eines alten Olivenbaums kann man sich gut vorstellen, dass Karol Wojtyła bereits einige seiner großen Lehrdokumente in Gedanken vorbereitet hat, ohne zu ahnen, dass er diese einmal vom Stuhl Petri aus veröffentlichen und verkünden würde.
Als Studierende dieser Universität wird mir also einerseits eine große Ehre zuteil, aber auch die Verantwortung, die Lehre, die Europa im Geiste Christi aufbauen und einen soll, zu studieren und in die Welt zu tragen.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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