Heiliges Land 2020_MI, 19.2.2020
Auf zum See Gennesaret
Betlehem – Jerusalem: Yad Vashem – Jericho – Yardenit – Berg der Seligpreisungen – Nazaret
Nach dem Check-Out im Hotel geht es zunächst nach Yad Vashem, der bedeutendsten Gedenkstätte, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert. Yad Vashem (hebräisch יד ושם für „Denkmal und Name“) erhielt seinen Namen nach Jes 56,5 EU: „Ihnen allen errichte ich in meinem Haus und in meinen Mauern ein Denkmal, ich gebe ihnen einen Namen, der mehr wert ist als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals getilgt wird.“ Im „Garten der Gerechten unter den Völkern“ werden für nichtjüdische Retter Platten mit ihren Namen angebracht, das „Denkmal für die Kinder“ ist dem Gedenken an die 1,5 Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Kinder gewidmet. Es ist als unterirdischer Raum angelegt, in dem fünf Kerzen in der Dunkelheit so reflektiert werden, dass ein ganzer Sternenhimmel entsteht. Im Hintergrund werden die Namen, das Alter und der Geburtsort der Kinder von einem Tonband abgespielt. Dieses Endlosband braucht ungefähr drei Monate, um alle Namen wiederzugeben.
Gegen Mittag hin geht es nach Jericho. Die "Palmenstadt" in den Palästinensischen Autonomiegebieten am Westufer des Jordans ist durch ihre Lage im Jordangraben die tiefstgelegene Stadt der Welt. Die Stadtmitte liegt rund 250 Meter unter dem Meeresspiegel, etwa sieben Kilometer westlich der Grenze zu Jordanien und etwa zehn Kilometer nördlich vom Toten Meer. Archäologischen Erkenntnissen zufolge ist Jericho mehrmals zu einer Ruinenstätte verfallen und nach längeren Unterbrechungen neu aufgebaut worden.
Für jüdische und christliche Pilger war Jericho die letzte Station vor dem beschwerlichen Anstieg nach Jerusalem. Die Stadt liegt in der Jordansenke und diente wegen ihres wärmeren Kleinklimas den Herrschern Jerusalems als Aufenthaltsort im Winter.
Im Neuen Testament ist mehrfach von Jericho die Rede, so trifft Jesus nach Lk 19,1–10 in Jericho auf den Zöllner Zachäus, und nach Mk 10,46–52 hat er hier die Heilung des Blinden Bartimäus bewirkt haben. Auf dem Berg der Versuchung in der Nähe von Jericho hat Jesus 40 Tage lang gefastet und den Versuchungen des Satans widerstanden haben (Mt 4,1–4. Im 6. Jahrhundert wurde an diesem Ort das griechisch-orthodoxe Kloster Qarantal errichtet.
Durch den wunderbar fruchtbaren Jordangraben geht es nach einem köstlichen Mittagessen nach Yardenit, einer Taufstelle am Fluss Jordan, nahe dem Ausfluss des Jordan aus dem See Genezareth und dem ältesten israelischen Kibbuz Degania. Die Stelle, an der der Jordanfluss den See Genezareth verlässt, gilt seit frühester Zeit der Christen als heiliger Ort. Er wurde ab dem späten 19. Jahrhundert baulich verändert. David Roberts’ berühmtes Bild aus dem Jahr 1839 zeigt die Pilger, wie sie gemeinsam in das heilige Wasser des Jordans tauchen. Zahlreiche Künstler des 19. Jahrhunderts stellten diese Taufszenen von Jardenit dar; als Mitte des 19. Jahrhunderts die Fotografie erfunden wurde, war die Stelle sofort beliebtes Kameraobjekt.
An der für den Tourismus erschlossenen Taufstelle lassen sich viele Christen in Erinnerung an die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer taufen.
Entlang der Westküste des Sees Gennesaret erreichen wir den "Berg der Seligpreisungen" am Nordrand des Sees. Nach christlicher Überlieferung ist es der Ort der Bergpredigt Jesu. Hier hat Jesus auch die Apostel erwählt. Für uns ist der Berg der Seligpreisungen ein Ort der Ruhe, der Sammlung und des Gebetes. Die Anmut und Schönheit der Natur und Schöpfung sind wie Spuren des Schöpfers.
Nach dem beeindruckenden Besuch des Bergs der Seligpreisungen geht es nach Nazaret, wo wir nun unser wunderschönes Quartier beziehen.
Autor:Heinz Finster aus Steiermark | SONNTAGSBLATT | |
Römerstraße 89 | |
+43 676 87422373 | |
heinz.finster@sonntagsblatt.at | |
Webseite von Heinz Finster |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.