Pfarre Graz-Herz Jesu
Ein offenes Angebot
Der „Treffpunkt Herz Jesu“ schaut seit über 20 Jahren darüber hinaus …
Die Übergabe an ein neues Leitungsteam war Anlass für ein Gespräch mit Edda Habeler und Ingrid Wegan aus dem bisherigen Verantwortlichenkreis des Treffpunkts Herz Jesu: ein Gespräch über die Entstehung dieser pfarrlichen Initiative in der Pfarre Graz-Herz Jesu und über prägende Erfahrungen aus deren mehr als 20-jährigen Geschichte.
Am Anfang stand im Jahr 2000 der Wunsch aus dem Pfarrgemeinderat, „etwas“ für jene Menschen auf die Beine zu stellen, die in den bestehenden Gruppen der Pfarre nicht im Blick sind. „Kreative Freizeit mit Erwachsenen“ war der erste Titel des offenen Angebotes, zu dem sich neue Personen eingeladen fühlen sollten. Die Idee ging auf und bekam schließlich den Namen „Treffpunkt Herz Jesu“.
Vielfältig. Dank dem engagierten Team, zu dem neben den beiden Gesprächspartnerinnen anfangs auch Andreas Aigner, später Otto König, dem besonders der zu Beginn gar nicht einfache Kontakt mit dem Islamischen Zentrum im Pfarrgebiet am Herzen lag, und Fritz Bouvier gehörten, wurde ein vielfältiges Programm mit über zweihundert sehr unterschiedlichen Veranstaltungen organisiert: Spaziergänge an den Pfarrgrenzen, Vorträge, Lesungen, Gespräche und Diskussionen zu kirchen- und gesellschaftspolitischen Fragen sowie Besuche von Ausstellungen und Kunstwerken in Graz und darüber hinaus finden sich da genauso wie Erfahrungsberichte von Reisen und Projekteinsätzen im Ausland und Begegnungen mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen und Kulturen.
Offen. „Es war uns ein Anliegen, mit unserem Programm auch Menschen ohne kirchliche Bindung anzusprechen, offen für alle zu sein und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. So trafen wir uns beispielsweise nicht zu einer Ausstellung im Diözesanmuseum, sondern machten dazu einen ‚Spaziergang‘ dorthin. Um das Kennenlernen und die Gespräche zu fördern, luden wir nach Veranstaltungen regelmäßig zu einer Agape. Auch spirituell haben wir uns eingebracht –
und Vergnügliches kam nicht zu kurz: Wir erfanden das ‚Häferl Humor‘, das viele Jahre vom Treffpunkt veranstaltet wurde, bevor es ‚selbstständig‘ wurde“, erzählen Edda Habeler und Ingrid Wegan.
„Treffpunkt Herz Jesu“ zeichnet als Forum von und für vielfältig interessierte Menschen ein sehr offenes Bild von Pfarre, das auch davon lebt, dass Potenziale gesehen und genutzt werden.
Monika Prettenthaler
Ein Highlight
Das Paradies meines Nachbarn
Von Anfang an konnten die Verantwortlichen für die Gestaltung des Angebotes auf Menschen zurückgreifen, die bereit waren, mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, Interessen und Bezügen aktiv mitzutun.
So sind die Lesung von Nava Ebrahimi, Ingeborg-Bachmannpreisträgerin 2021, die im Pfarrgebiet wohnt, aus ihrem zweiten Buch ‚Das Paradies meines Nachbarn‘ und das anschließende Gespräch nicht nur die abschließende Highlight-Veranstaltung des scheidenden Teams, sondern vielleicht – nicht nur wegen des ‚nachbarschaftlichen‘ Titels – richtungweisend für ein offenes Verständnis von Dienst der Pfarre am Leben der Menschen vor Ort.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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