Leserbriefe
Provokation?
Die evangelische Heilandskirche in Graz wirbt mit riesigen Plakaten, auf denen ein Pfarrer seine Frau küsst und eine schwangere Pfarrerin ihre Predigt hält. Ich weiß nicht, ob diese Spendenaktion für neue Kirchenfenster mit den katholischen Geschwistern abgesprochen worden ist. Jedenfalls lief die Kommunikation nicht gut und eine nicht sehr geglückte katholische Stellungnahme auf Puls 4 meinte dann sogar, das Dargestellte widerspreche dem katholischen Lehramt. Das stimmt nicht!
Denn bekanntlich gibt es auch katholische Pfarrer, die verheiratet sind (Priester östlicher Riten; ehemalige protestantische Geistliche usw.). Die küssen selbstverständlich auch ihre Frauen, auch wenn sie das nicht plakatieren. Und es gibt natürlich auch katholische Schwangere, die Wortgottesdienste leiten, predigen, Kommunion spenden usw. Es ist also alles gar nicht so aufregend, wie manche Evangelische und Katholische meinen.
Unter den Plakaten findet sich das Motto „Liebe ist evangelisch“. Als konfessionelle Abgrenzung plakatiert, wäre der Satz in sich falsch. Liebe ist zwar auch evangelisch, aber letztlich gilt: Liebe ist universal! Sie ist immer bunt – in allen Kirchen und unter allen Menschen. Als ökumenisch offener Christ bin ich dankbar, das auch immer wieder erfahren zu haben.
Karl Veitschegger, Graz
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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