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Personalengpässe im Pflegebereich
Österreich hat ein massives Problem bei qualifizierten Fachkräften im Pflegebereich. Bis 2030 fehlen 90.000 Pflegekräfte! Die Ordensspitäler verfolgen in der Umsetzung christlicher Werte einen ganz besonderen menschlichen Zugang, der von Patient:innen und Mitarbeiter:innen geschätzt wird. Um diese Zuwendung und persönliche Betreuung leisten zu können braucht es aber motivierte Pflegekräfte und genau hier haben wir derzeit den größten Engpass! Drei Ansätze könnten diese zentrale Herausforderung des Gesundheitssystems lösen.
Erstens: Es braucht attraktive Anreize für bestehende Pflegekräfte, von einem Teilzeit- in ein Vollzeit-Arbeitsmodell zu wechseln, um den Personalengpass fürs Erste zu lösen. All jene, die bewusst oder aus privaten Gründen ein Teilzeit-Arbeitsmodell beibehalten wollen sind natürlich ebenso wertgeschätzt.
Zweitens: Wir brauchen eine klare und rechtssichere Zuwanderungsstrategie, die es uns ermöglicht, mehr Arbeitskräfte nach Österreich zu holen. Deutschland holt jährlich 20.000 Pflegekräfte ins Land, wir schaffen im Schnitt nur 130. Grund dafür sind auch extrem lange Wartezeiten im Migrationsprozess. Universitär qualifizierte Fachkräfte brauchen bis zu acht Monate, bis alle Behördenprozesse abgeschlossen sind. Ein Bürokratie-Marathon, der es sehr unattraktiv macht, nach Österreich zu kommen. Daher ist der dritte wichtige Baustein: die Zulassungsverfahren für Pflegeberufe zu beschleunigen.
Peter Bohynik, ARGE der Ordensspitäler Österreichs
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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