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Ein Blick in die Geschichte
Gabersdorf war schon lange Zeit (rund um die Jahrhundertwende 1900) ein Wallfahrtsort für die östlichen Bauerngemeinden bis in den Feldbacher und Radkersburger Bezirk. Da der heilige Leonhard Viehpatron, Schutzpatron des Bauernstandes und Patron für die Ernte verschiedener Kulturen ist, wurde am Kirchweihsonntag im Juni und am Sonntag rund um den 6. November, dem Gedenktag des heiligen Leonhard, die Wallfahrt nach Gabersdorf mit Vieh (meist mit Rindern) unternommen. Es gab eine Viehwiese („Halt“), dort wurden die Tiere an einem Pfosten festgebunden zur Schau gestellt; danach hat man mit den Tieren Handel betrieben.
In der Kirche fanden ab 6 Uhr in der Früh fünf bis sechs Gottesdienste statt. Zwischen den Messen wurde als Volksgesang das Wallfahrerlied zu Ehren des heiligen Leonhard gesungen. Die Melodie des Liedes stammt von Franz Mayer, Pfarrer in Gabersdorf ab 1936; der Text von Eugenie Pochlatko. Ich habe für den Gabersdorfer Chor das Leonhardlied vierstimmig gesetzt und jedes Jahr am „Leonhardi-Sonntag“ aufgeführt.
Günther Körbler, Leibnitz
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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