Buch-Tipp
Österliche Spurensuche
Versetzen wir uns doch einmal in die Lage von Maria Magdalena, als sie vor dem leeren Grab steht. Jesus ist nicht mehr da. Was ist passiert? Wie kann das sein? Wir können nun vielleicht erahnen, wie es ist, wenn etwas, das gewiss nicht auf Selbsttäuschung beruht, sondern einfach zu groß, zu schön, zu wirklich ist, unseren Verstand übersteigt. Vielleicht geht uns dabei etwas von dem auf, was im Grunde unsagbar ist. Papst Benedikt XVI. hat einmal geschrieben: „Wer an die Auferstehungsberichte mit der Meinung herantritt, er wisse, was Auferstehung von den Toten ist, der kann die Berichte nur falsch verstehen.“
In der Sammlung von Meditationen und Bildern, die Abt Otto Strohmaier in den vergangenen 30 Jahren jeweils mit seiner Osterpost verschickt hat, gibt er Impulse, darüber nachzudenken, was die Evangelien über die Auferstehung berichten. Sie möchten ein achtsames und inneres Hinschauen auf die österlichen Ereignisse in Gang setzen, ein meditatives Verweilen, ein erwartungsvolles Bleiben in den österlichen Zeichen. Das Ziel ist es, durch das Leiden hindurch zur Freude zu finden.
Die Meditationen gehen aus von der Begegnung mit dem Gekreuzigten, angenagelt und bloßgestellt, der sich wehrlos wie ein Lämmchen zur Schlachtbank führen lässt und stirbt wie kein anderer Mensch, sie tasten sich durch die Nacht des Todes zum dämmernden Licht des Ostermorgens vor und finden den Auferstandenen, der in keinen Rahmen mehr passt, in der lebendigen Begegnung mit den ihn liebenden Menschen.
Otto Strohmaier OSB war 31 Jahre lang Abt in der Benediktinerabtei St. Lambrecht. Als Firmspender, Exerzitienmeister und Leiter von Ikonenmalkursen ist er vielen Menschen vertraut.
Otto Strohmaier: Als eben die Sonne aufging. Text- und Bildmeditationen zur Kar- und Osterwoche, 70 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert, 9,90 Euro, Echter Verlag, Würzburg, 2022, ISBN 978-3-429-05721-3.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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