Kulturgut erhalten

Engagiertes Team für die Erhaltung der Laurentibergkirche: V. l. Obmann Peter Schweighofer, Pfarrer Johann Schreiner, Franz Töglhofer (seit 50 Jahren dabei), Martin Höller, Josefa Höller und Elisabeth Wurm. | Foto: Kaindl
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Verfallen lassen? Kommt nicht in Frage! Seit 50 Jahren erhält ein ehrenamtliches Komitee die Laurentibergkirche bei Birkfeld.

Die heilige Messe am Sonntag, 7. August, um 10 Uhr ist der Auftakt zum diesjährigen Laurentibergfest. Organisiert wird es vom Laurentibergkomitee, das damit die Erhaltung der beeindruckenden Kirche zum hl. Laurentius am Autersberg bei Birkfeld mitfinanziert – und das seit 50 Jahren!

Im Dunkel der Geschichte liegen die Anfänge des Kirchleins, das dem römischen Diakon Laurentius geweiht ist. Nachdem er die Kirchenschätze an die Armen verteilt hatte, wurde er am Feuerrost gemartert und 258 enthauptet. Sein Fest am 10. August ist traditionell der Beginn des Herbstanbaus, weshalb er als Bauernheiliger, aber auch gegen Feuer, Brandwunden und Fieber sowie als Patron der Bäcker, Wirte und Köhler verehrt wird.

Unbekannt ist das Aussehen des Vorgängerbaus. Umso bemerkenswerter ist der erhaltene spätgotische Chor, der 1501 datiert ist. Das außen unverputzte Bruchsteinmauerwerk mit seinen sichtbaren Gerüstlöchern offenbart im Inneren einen einschiffigen Raum mit gotischen Rippengewölben. Nach Westen wurde um 1625 ein um drei Stufen erhöhter, gestutzter Kirchenraum mit zwiebelbekröntem Dachreiter angefügt. Seit der Innensanierung ist die 1627 gefertigte Schablonenmalerei der Holzdecke wieder sichtbar. Die Einrichtung stammt aus dem Früh- und Hochbarock. Das Hochaltarbild zeigt den Kirchenpatron. Die Statuen Petrus und Paulus hat der Grazer Bildhauer Johann B. Fischer geschaffen. Die Seitenaltäre sind dem Diözesanpa-tron Rupert und dem Viehheiligen Leonhard gewidmet. Die buntfarbigen Glasfenster hat Herlinde Allmer ab 1984 entworfen.

Als besondere Kostbarkeiten birgt der Dachreiter zwei Glocken: Die gotische von 1473 zeigt laufende Hunde, Hasen und Einhörner. Die zweite ist dem hl. Petrus geweiht und wurde 1635 vom Grazer Glockengießer Claudius Aubert in Birkfeld gegossen.

Dass die für Hochzeiten, Taufen und Konzerte beliebte Kirche sich heute in sehr gutem Zustand, ja sogar mit einer daneben errichteten Festhütte zeigt, ist den zehn ehrenamtlichen Mitgliedern des Laurentibergkomitees mit Obmann Peter Schweighofer zu verdanken. Entstanden ist das Komitee auf Initiative von Dechant Willibald Rodler, als man vor der Entscheidung stand, die Kirche zu sanieren oder verfallen zu lassen. Dieser Gruppe – stellvertretend für so viele Engagierte in unserem Land – ist aufrichtig zu danken. Sie zeigt, wie durch gemeinsames Engagement die Kultur unseres Landes lebendig und erhalten bleiben kann. Danke und vergelt’s Gott!

Heimo Kaindl

Engagiertes Team für die Erhaltung der Laurentibergkirche: V. l. Obmann Peter Schweighofer, Pfarrer Johann Schreiner, Franz Töglhofer (seit 50 Jahren dabei), Martin Höller, Josefa Höller und Elisabeth Wurm. | Foto: Kaindl
Planung im kühlen Kirchenraum am Laurentiberg durch das Komitee. | Foto: Kaindl
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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