Offen gesagt - Ing. Josef Kurz
Zukunft in Gefahr

Foto: Michael Schaffer-Warga

Wie ist die Lage in der Landwirtschaft angesichts der anhaltenden Trockenheit?

Der Klimawandel, also die Erderwärmung, ist in Österreich längst spürbar. Die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel ist unmittelbar von den Konsequenzen der Erderwärmung in Form von Naturkatastrophen betroffen. Eine ständige Zunahme von Hitzetagen, also Tagen mit über 30 Grad, und ausbleibender Regen haben massive Auswirkungen. So auch heuer in der Steiermark.

Wir hatten grundsätzlich eine gute Getreideernte. Anders ist die Situation bei den Herbstkulturen wie Mais, Sojabohnen, Kartoffeln und dem Grünland. Wir rechnen hier mit erheblichen Ernteausfällen auf Grund eines Niederschlagsdefizites von vielerorts über 50 Prozent und den damit verbundenen Hitzeperioden. Die Konsequenz: Dürreschäden in der Landwirtschaft von aktuell etwa 23 Millionen Euro in der Steiermark. Hinzu kommen noch Hagel- und Überschwemmungsschäden im Mai und Juni von knapp 8 Millionen und Sturmschäden vor allem von Mitte August von rund 1 Million.

Wir müssen also Maßnahmen treffen, um den Klimawandel zu bremsen. Dazu gehört eine Reduktion des Bodenverbrauchs, da Äcker und Wiesen wichtige Kohlenstoffspeicher sind. Andernfalls gefährden wir die Zukunft unserer Landwirtschaft und damit auch die heimische Lebensmittelversorgung!

Ing. Josef Kurz
ist Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung in der Steiermark.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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