Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Was tun?

Gebannt saß gefühlt halb Österreich, womöglich halb Europa, vor Fernsehgeräten und verfolgte letztes Wochenende die Nachrichten zum Extremwetter in vielen Teilen Europas. Gefühlt die andere Hälfte stand im Wasser und versuchte noch, Hab und Gut oder gar Leben zu retten. Die Unwetter haben nicht nur Existenzen zerstört, sondern Tote gefordert. Auch in Österreich.

Ich bin an der Mur aufgewachsen. Dort habe ich auch Hochwasser erlebt, aber nichts davon ist mit den Bildern vom letzten Wochenende vergleichbar. Vor dem Fernseher zusehend fühlte ich mich nutz- und hilflos.

Was tun? Man kann Betroffene von zu Hause aus unterstützen, mit Geld oder Sachspenden – was einem möglich ist. Außerdem ist vielen zu danken, weil sie Hand anlegen und Schlamm schaufeln oder verwüstete Wohnungen räumen helfen.

Ich denke, wir sind an einem Punkt angelangt, wo Hochwasserschutz nur Symptom-Bekämpfung ist. Die „Grunderkrankung“ muss behandelt werden. Dazu braucht es, zu meinen Alltagsentscheidungen, politische Weichenstellungen. Da uns Wahlen ins Haus stehen, liegt für mich eines auf der Hand: Meine Wahlentscheidung darf nicht allein am Erfüllen meiner gegenwärtigen Wünsche hängen, sondern muss der Zukunft dienen.

Katharina Grager, Redakteurin

katharina.grager@graz-seckau.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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