Positionen - Monika Prettenthaler
Macht und Autorität

Der Begriff Macht bezeichnet die Fähigkeit von Personen oder Gruppen, auf das Denken und Verhalten anderer so einwirken zu können, dass diese sich ihren Ansichten unterordnen und entsprechend verhalten. Im Lexikon findet sich auch der Hinweis, dass Macht in allen Formen menschlicher Interaktion eine Rolle spielt.

Wie Macht konkret erlebt wird, hängt mit den Handlungsmöglichkeiten und deren Umsetzung zusammen. Macht ist nicht von vornherein negativ, sondern kann auch positiv wirken. Schon in der Herkunft des Wortes wird der Facettenreichtum deutlich: Macht wird auf zwei ähnliche indogermanische Wurzeln zurückgeführt: „mag-“ bedeutet kneten, pressen oder formen; „magh“- meint machen, vermögen oder fähig sein.

In Geschichte und Gegenwart zeigt sich das Verführungspotenzial von Macht – in der Kirche genauso wie in Gesellschaft und Politik. Dazu kommen viele dunkle Beispiele, die auf der Entscheidung basieren, den Einfluss des Christentums durch die Verbindung mit politischer Macht erhöhen zu wollen. Das und jeder andere Machtmissbrauch auf geistiger, geistlicher und sexueller Ebene sowie die Versuche, die Fassade durch Vertuschung aufrechterhalten zu wollen, prägen heute das oft negative öffentliche Image des Systems Kirche. Auch einzelne Initiativen, die eine Haltungsänderung zeigen wollen, können das nicht mehr wesentlich ändern.

Wer Macht missbraucht, verliert jedes Ansehen und darf sich also nicht wundern, keine Autorität mehr zu haben – Versuche, diese mit Gewalt aufrechtzuerhalten, enden nicht umsonst früher oder später im Desaster!

Monika Prettenthaler

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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