Offen gesagt - Eva Heidlmair
Klares Ja zur Renaturierung
Wie lässt sich das Ja zum EU-Renaturierungsgesetz, abgesehen von politischer und juristischer Bewertung, einordnen?
Zahlreiche Ökosysteme sind durch menschliche Eingriffe stark beeinflusst. Wir haben über Jahrhunderte in natürliche Systeme eingegriffen (Flussbegradigungen, Monokulturen, Versiegelung etc.) und sind dabei dem Irrglauben erlegen, jegliches Problem mit technischen Mitteln lösen zu können. Die Natur ist jedoch nicht bezwing- oder beherrschbar. Wir sind Teil dieses komplexen Systems und stehen nicht darüber. Natürliche Prozesse wie z. B. Hochwasser und Muren betreffen uns derzeit – verstärkt durch den menschengemachten Klimawandel – häufiger und intensiver.
Das EU-Renaturierungsgesetz setzt auf die Umsetzung von Maßnahmen, die dem Schutz und mehr noch der Wiederherstellung von geschädigten Lebensräumen dienen. Intakte Ökosysteme sind für die Erhaltung unseres Wohlstandes grundlegend wichtig. Die Sicherung der biologischen Vielfalt oder eine Aufwertung der Böden durch Humusaufbau (die Diözese plant Projektflächen) sind essenziell für Ernährungssicherheit, Trinkwasserdargebot u. Ä. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem die Erhaltung des Status quo schlichtweg nicht ausreicht – es braucht ein klares Ja zur Renaturierung.
Eva Heidlmair ist diözesane Umweltbeauftragte und Leiterin des AK Nachhaltigkeit der KA Steiermark.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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