Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Keine Angst vor dem Licht des Glaubens

Im Vorjahr musste ich mich einige Wochen einer Strahlentherapie unterziehen. Die Bestrahlung hat mir geholfen. Ich musste mich aber auch vor den Strahlen schützen und eine spezielle Maske tragen.
In der nebenstehenden Rubrik „Offen gesagt“ schreibt eine Apothekerin über die Sonne. Die Strahlen der Sonne sind eine „Therapie“, die wir brauchen zum Leben und Gesundsein. Andererseits müssen wir uns auch schützen gegen die Gefahren zu intensiver Sonnenbestrahlung.

Strahlen sind wichtig und gefährlich. An diesem Sonntag führt uns das Evangelium auf einen Berg, wo Jesus plötzlich strahlt wie die Sonne. Das führt seine drei Begleiter einerseits zum Staunen, aber auch dazu, dass sie ihr Gesicht verdecken und sogar schlafen. Petrus will trotzdem hierbleiben und Hütten bauen.
Das Fest der Verklärung des Herrn, das wir am 6. August auch sonntags feiern, stellt uns vor die Frage, wie wir mit der göttlichen Sonne umgehen. Setzen wir uns dem Glanz des Göttlichen aus? Oder wollen wir uns schützen? Haben wir Angst vor zu viel Göttlichem, zu viel Religion, zu viel Glaube?

Jesus hat beim Abstieg vom Berg keine Schutzmaßnahmen angeregt. Er hat nur eine Sperrfrist ausgesprochen: niemand davon erzählen, „bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist“.
Diese Frist ist längst vorbei. An Stelle von Angst vor zu viel Religion können wir unser Leben so gestalten, dass die Freude an Gott und seiner Schöpfung zum Leuchten kommt.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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