Ukraine
Unsere Hilfe kommt an
Ukraine. Ein Solidaritätsbesuch von Erzbischof Franz Lackner und Bischof Wilhelm Krautwaschl stärkte die Hoffnung inmitten von Leid und Zerstörung.
Die Hilfe, die von Österreich für die Kriegsopfer in der Ukraine geleistet wird, kommt an und wirkt. Mit dieser und vielen anderen Erfahrungen kehrten Bischof Wilhelm Krautwaschl und Erzbischof Franz Lackner von einem Solidaritätsbesuch in der Ukraine zurück. Im Auftrag der Österreichischen Bischofskonferenz hatten sie von 11. bis 13. Juli kirchliche und politische Vertreter und kirchliche Hilfsprojekte besucht. Erzbischof Lackner ergänzt: „Wir dürfen uns nicht an die Not in der Ukraine gewöhnen und uns mit dem Leid der Menschen abfinden.“ Die großen Probleme mit Ressourcenknappheit und Teuerung in Österreich dürften nicht gegen das Leid in der Ukraine und die Not der Flüchtlinge ausgespielt werden.
Gar nicht auf ukrainischem, sondern auf polnischem Gebiet, nämlich in Przemysl, tagte diesmal der Heilige Synod der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, einer Ostkirche, die mit der römisch-katholischen Kirche in voller Kirchengemeinschaft steht. „Mehr als 40 ukrainische Bischöfe versuchten zwei Wochen lang, trotz aller Schwierigkeiten und Nöte dem Heiligen Geist auf der Spur zu sein“, berichtet der steirische Bischof. Sie taten dies in Hoffnung und Zuversicht, noch ohne zu wissen, wie tief der Schmerz über die russische Aggression auf Dauer sitze oder der Schmerz, dass die Verteidigung der Religion als Kriegsargument missbraucht werde.
Nach dem Besuch im polnischen Przemysl ging es dank der Österreichischen Botschaft mit nur 45 Minuten Wartezeit über die Grenze. In einem Benediktinerinnenkloster in Lwiw (Lemberg) traf die österreichische Delegation mit Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki zusammen und wurde mit der aktuellen Not konfrontiert. Dutzende Flüchtlinge sind in diesem Kloster untergebracht und schlafen zusammengedrängt auf Matratzen am Boden. Im Zentrum „Johannes Paul II.“ werden Kinder aus der gesamten Ukraine betreut.
In Lwiw (Lemberg), wo sie auch den Bürgermeister und den Gouverneur trafen, feierten die österreichischen Gäste die Göttliche Liturgie (Eucharistie nach ostkirchlichem Ritus) mit. In der randvollen Kirche leuchteten viele Kinderaugen auf, Segen wurde gespendet. Auf einen Luftschutzalarm, vermutlich auf Grund von aus Belarus abgeschossenen Raketen, reagierten alle in der Kirche mit Ruhe und Verbleiben im Gebet.
Tief betroffen zeigte sich Bischof Krautwaschl vom Besuch des Lemberger Lytschakiwski-Friedhofs bei einem Totengedenken für die ukrainischen Soldaten. Spontan wurde auch mit einer Mutter gebetet, die gerade das Grab ihres gefallenen Sohnes besuchte. An den Gräbern der oft kaum älter als 20-jährigen Soldaten wurde dem steirischen Bischof einmal mehr bewusst: „Suchen wir nicht das Trennende! Suchen wir das Miteinander! Beginnen wir immer wieder, den Anderen verstehen zu lernen!“
Die Ukraine braucht weiterhin viel materielle Hilfe. Großen Bedarf gibt es auch bei der medizinischen Versorgung. Beim Besuch im Lemberger „Haus der Barmherzigkeit“, einem von der griechisch-katholischen Kirche betriebenen Flüchtlingsheim, wurde auch der Wunsch nach mehr psychologischer Hilfe für die unzähligen Kriegstraumatisierten laut. Der Besuch der steirischen Bischöfe aus Österreich zeigte jedenfalls, dass unsere Hilfe in der Ukraine Hoffnung schenkt und dass das Beispiel der Menschen dort, die die Hoffnung nicht verlieren, uns in Österreich bestärken kann.
Kathpress / DGS / H. Messner
Unterstützung: Möglichkeiten
Ukraine-Hilfe: „Welthaus“: IBAN AT79 2081 5000 0191 3300, Verwendungszweck „Ukraine“. – Caritas: ukrainehilfe@caritas-steiermark.at; Tel. 0 316 8015-215. – VinziWerke: IBAN AT47 2081 5022 0040 0543, „Ukraine“.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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