Orden

Sinfonie von Unterschieden

Steirischer Ordenstag. Reger Austausch im Stift Rein.

„Unsere Strahlkraft lebt – durch synodale Bündelung von Unterschieden.“ Unter diesem Motto trafen sich Mitglieder von Orden und geistlichen Gemeinschaften, die in der Steiermark leben und arbeiten, am 5. November zum Steirischen Ordenstag im Zisterzienserstift Rein. Es ging um die Synodalität, jenen Weg, den Papst Franziskus der Kirche weltweit vorgibt.

Schon die Vorbereitung zum Ordenstag mit Sr. Sonja Dolesch, Provinzoberin der Franziskanerinnen (Grazer Schulschwestern) und Vorsitzende der Steirischen Ordenskonferenz, war geprägt vom Einüben in das synodale Prinzip: hören, sprechen, unterscheiden, gemeinsam entscheiden. Durch den Ordenstag führte dann der Organisationsberater Bernhard Possert als Moderator.

Synodalität gehört seit jeher zur Verfasstheit von Orden und ähnlichen Gemeinschaften, da ihre Struktur und Leitung nach dem synodalen Prinzip angelegt ist. Der lebendige Austausch in kleinen Murmelgruppen und im Plenum ließ die etwa 70 Schwestern und Brüder auch am Ordenstag das synodale Prinzip erleben: trotz Unterschiedlichkeit gemeinsam auf dem Weg. Spirituell und in der Lebensweise sind die Gemeinschaften ja durchaus unterschiedlich. Synodalität könnte so verstanden werden als „Sinfonie von Unterschieden“.

Die gastfreundliche Atmosphäre im Stift Rein sorgte für eine bereichernde Erfahrung von Gemeinschaft. Die Besinnung auf die synodale Verfasstheit der Gemeinschaften half, sie neu zu verlebendigen und für andere sichtbar zu machen. Die Teilnehmenden nahmen die Erfahrung mit: Die Strahlkraft der Ordensgemeinschaften lebt, wenn sie sich gemeinsam, dialogisch und im wirklichen Aufeinander-Hören auf den Weg machen.

Sr. Sonja Dolesch hatte am Beginn des Tages Dr. Miroslaw Juchno als neuen Ordensreferenten der Diözese Graz-Seckau vorgestellt. Seine Anwesenheit zeigte auch die vielseitige Zusammenarbeit zwischen der Diözese und den Orden und geistlichen Gemeinschaften. Im Gebiet der steirischen Diözese wirken 15 männliche Orden mit 133 Mitgliedern und 17 weibliche mit 365 Mitgliedern.