Seelsorge
Sich neu zurechtfinden
Wo finden Behinderte Heimat in der Kirche? Blindenorganisationen trafen sich in Graz.
Veränderungen der Pfarr-Strukturen bringen viele Umstellungen mit sich. Für Menschen mit einer Behinderung sind sie noch einschneidender: Neue, wechselnde Gottesdienst-Zeiten, andere Gottesdienst-Orte, die Fragen „Wie komme ich dorthin?“, „Wer begleitet mich?“, „Wie sieht es dort aus, wie finde ich mich zurecht?” All das kann Menschen mit Behinderung enorm fordern.
Über Veränderungen seelsorglicher Strukturen, ihre Risiken und Chancen für Menschen mit einer Behinderung referierte der steirische Gehörlosen-Seelsorger Ewald Mussi bei der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Blindenvereinigungen im deutschen Sprachraum in Graz. Zusammenfassend: Die neuen Situationen sind für Menschen mit einer Behinderung oft eine größere Herausforderung als für andere. Das Anliegen des Synodalen Weges, „Menschen in der Kirche Heimat zu bieten“, ist hier viel schwerer umzusetzen.
Das Blindenapostolat Österreich war heuer Gastgeber für die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Blindenvereinigungen im deutschen Sprachraum. In Graz besprachen Vertreter aus Deutschland, Südtirol und Österreich gemeinsame Anliegen und Herausforderungen und schmiedeten Pläne für die nächsten Jahre.
Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Gerlinde Gregori aus Deutschland, dankte dem Gehörlosen-Seelsorger Ewald Mussi für sein Impuls-Referat.
Die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Blindenvereinigungen im deutschen Sprachraum geht zurück auf das Gebetsapostolat der Blinden, das in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts seinen Anfang nahm, und besteht in der heutigen Form seit 1986.
Heinz Kellner
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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