Kirche Österreich
Kraft der Veränderung
Salzburg. 72. Internationale Pädagogische Werktagung beschäftigte sich aus vielen Perspektiven mit Veränderung.
Die 72. Auflage der Internationalen Pädagogischen Werktagung in Salzburg ist am 12. Juli zu Ende gegangen. Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates, der Salzburger Pädagogik-Professor Andreas Paschon, zeigte sich angesichts des großen Interesses und der regen Teilnahme zufrieden: Auch dieses Jahr kamen wieder knapp 500 Personen in die Salzburger Altstadt, um sich drei Tage lang unter dem Titel „Veränderungen – annehmen.gestalten.begleiten“ mit Fragen der Pädagogik und Erziehung interdisziplinär zu beschäftigen.
Lebendige Aufklärung. Die Innsbrucker Philosophin Marie-Luisa Frick ging in ihrem Eröffnungsvortrag der Frage nach, inwiefern Aufklärung Zukunft hat. „Wenn sie lebendig bleibt“, so das Fazit der Professorin. Denn die Aufklärung sei nicht abgeschlossen. „Viele wichtige Fragen von heute haben ihre Geburt im 17. und 18. Jahrhundert und keine abschließende Antwort.“ Es gehe darum, sich gründlich damit zu befassen, um zu verstehen, „wie schwierig es ist, diesen ganz hohen Idealen der gleichen Menschenwürde, der Freiheit des Individuums, des gesellschaftlichen Wohlergehens gerecht zu werden“, betonte sie im Anschluss an ihren Vortrag.
Als drei konkrete Herausforderungen benannte sie im Vortrag erstens „die Zukunft der Mündigkeit“, zweitens „die Zukunft des öffentlichen Vernunftgebrauchs“, etwa im virtuellen Raum, und drittens „die Zukunft des Humanismus“.
Veränderung leben. Am zweiten Tag rückte das Thema „Veränderungen“ in einen interdisziplinären Fokus: Der Salzburger Mediziner und Experte für Kinder- und Jugendheilkunde Leonhard Thun-Hohenstein widmete sich der menschlichen Resilienz als „Weg und Kraft der Veränderung“. Die Frankfurter Erziehungswissenschaftlerin Johanna Wilmes erschloss „Veränderung“ aus pädagogischer Sicht, indem sie den Fokus auf die erzieherische Praxis in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen legte. Die beiden Podcaster und Autoren Wolfgang M. Schmitt und Ole Nymoen setzten sich kritisch mit dem Phänomen der „Influencer“ auseinander.
Der dritte Tag ergänzte das Thema um psychologische, philosophische und spirituelle Aspekte. Den Abschlussvortrag hielt der Schweizer Theologe Pierre Stutz im Blick auf seinen persönlichen Umgang mit Umbrüchen im eigenen Leben. „Nur wenn man die Änderungen im eigenen Dasein in das Welt- und Menschenbild integrieren kann, ist ein produktives Verhältnis zu anderen Personen möglich“, ist sein Fazit.
Die 73. Internationale Pädagogische Werktagung wird 2025 unter dem Generaltitel „MITEINANDER“ vom 9. bis 11. Juli in Salzburg über die Bühne gehen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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