Weltkirche
Keine Festung!

Foto: Jorj Konstantinov

Nora Tödtling-Musenbichler zu Gast in ORF-Pressestunde.

Die Österreicherinnen und Österreicher wünschen sich von Parteien, aber auch der Zivilgesellschaft Zusammenhalt und ein gemeinsames Ringen um Lösungen für die Herausforderungen im Land. Das sagte Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler in der ORF-Pressestunde (13. 10.)auch mit Blick auf das Ergebnis der jüngsten Nationalratswahl und die Vorhaben einer künftigen Regierung. Aus Caritas-Sicht sei es wesentlich, eine gute Zukunft für alle Menschen in Österreich zu ermöglichen und „Perspektiven zu bilden, eine neue Geschichte zu schreiben, die positiv in die Zukunft wirkt und nicht mit den Ängsten der Bevölkerung spielt“. Die nächste Regierung solle auch in der Sozialpolitik positiv „gestalten“ statt bloß „verwalten“.

Das Wahlergebnis mit Verlusten für die Regierungsparteien und Gewinnen für die FPÖ bewertete die Caritas-Präsidentin auch als Auswirkung eines „Flächenbrandes“, die zahlreichen Krisen der vergangenen Jahre wirkten „wie ein Brandbeschleuniger“. Für die künftige Regierung und die nächsten Jahre sei wichtig: „Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu finden, damit wir eine Gesellschaft haben, die tragfähig ist und die auch die Grundlage einer Solidarität hat, die nicht ausgrenzt, die keine Festung baut, sondern ihre von Solidarität getragenen Grundfesten feuerfest macht.“

Tödtling-Musenbichler sprach sich in dem TV-Interview unter anderem für umfassende Reformen bei Sozialhilfe und Pflege und Maßnahmen gegen Kinderarmut aus. Angesprochen auf die jüngste Ankündigung von Polens Regierungschef Tusk, das Asylrecht vorübergehend auszusetzen, antwortete die Caritas-Präsidentin: „Wer die Menschenrechte infrage stellt, der stellt auch das Menschsein infrage.“ Menschen würden nicht „aus Jux und Tollerei“, um Asyl ansuchen, sondern weil sie um ihr Leben bangen, vor Krieg, Verfolgung oder Folter flüchten. Gleichzeitig sei auch der Caritas bewusst, dass die Gesellschaft im Zusammenhang mit Flucht und Migration vor Herausforderungen stehe. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hilfsorganisation erlebten das bei ihrer Arbeit täglich. Man sehe aber auch vielfach, wie Integration gelingen könne, betonte Tödtling-Musenbichler.

Quelle: Kathpress

ORF ON

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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