Kirche Steiermark
Ja zu einem neuen Dienst

Im Umgang mit Medien ist Johannes Freitag als langjähriger Referent für Rundfunk- und Fernsehübertragungen im ORF geschult. (kl. Bild) – Auf die Zusammenarbeit mit Bischof Wilhelm Krautwaschl freut er sich. | Foto: Neuhold
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  • Im Umgang mit Medien ist Johannes Freitag als langjähriger Referent für Rundfunk- und Fernsehübertragungen im ORF geschult. (kl. Bild) – Auf die Zusammenarbeit mit Bischof Wilhelm Krautwaschl freut er sich.
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Der neue Weihbischof der Diözese Graz-Seckau ist ernannt. Er heißt Johannes Freitag.

Am Freitag, dem 31. Jänner, am Gedenktag des heiligen Johannes Bosco, hat Papst Franziskus einen neuen Weihbischof für die Diözese Graz-Seckau ernannt. Sein Name? Johannes Freitag. Der Namenspatron des derzeitigen Leiters des Seelsorgeraumes An der Eisenstraße ist zwar der hl. Johannes der Täufer, aber sein sprechender Ernennungstag war trotzdem in aller Munde. Bei einer Pressekonferenz stellte sich der gebürtige Knittelfelder aus der Pfarre Lind-Maßweg den zahlreich anwesenden VertreterInnen der Presse sehr persönlich vor.

Seinen bereits betagten Eltern, er ist das letzte von drei Kindern, hat er die Neuigkeit bereits vor einigen Tagen überbracht. Ein gemeinsames Gesätzchen Rosenkranz half, damit die Botschaft, dass ihr Sohn bald zum Bischof geweiht wird, bei Rosemarie und Willibald Freitag sickern konnte. Auch Johannes Freitag selbst erzählt, dass ihn die Entscheidung überrascht hat: „Zuerst glaubte ich an einen Scherz von Freunden, als ich die Nachricht erhielt, ich solle in die Nuntiatur nach Wien kommen!“ So erklärte er auch seine verzögerte Reaktion gegenüber dem Nuntius. Dieser zeigte sich humorvoll und fragte nur: „Was für Freunde haben Sie denn?“

Seine Eltern Rosemarie und Willibald haben ihm „nicht nur den Rahmen des christlichen Glaubens im christlichen Brauchtum vermittelt, sondern immer auch das Bild zum Leuchten gebracht“, erzählte Johannes Freitag dankbar.  | Foto: KKS
  • Seine Eltern Rosemarie und Willibald haben ihm „nicht nur den Rahmen des christlichen Glaubens im christlichen Brauchtum vermittelt, sondern immer auch das Bild zum Leuchten gebracht“, erzählte Johannes Freitag dankbar.
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Warum ein Weihbischof? Bischof Wilhelm Krautwaschl hat bereits 2023 im Vatikan um einen Weihbischof angesucht; zur Unterstützung für die Aufgaben in der Diözese und für eine verstärkte synodale Ausrichtung, um mehr mit den Menschen in Austausch zu sein. Der Papst habe sich bei der Auswahl eines geeigneten Kandidaten bewusst Zeit gelassen, resümierte Bischof Krautwaschl bei der Pressekonferenz. Seine Freude über den neuen Mitbruder im bischöflichen Dienst drückte er auch in Worten aus: „Seine Bestellung ist ein Gewinn für die steirische Kirche und für die Österreichische Bischofskonferenz.“ Der Weihetermin steht auch schon fest: 1. Mai.

Was werden seine Aufgaben sein? Neben der Begleitung von Priestern, Diakonen und Hauptamtlichen wird Johannes Freitag Bischofsvikar für Synodalität. Darauf freue er sich besonders, so Freitag. In der „geistvollen Atmosphäre“ bei der ersten steirischen Diözesankonferenz, die kürzlich begann, sei ihm zu diesem Thema „erst so richtig der Knopf aufgegangen“.

Angesprochen auf aktuelle politische und gesellschaftliche Herausforderungen bekannte Freitag, dass er „für Extreme keine große Freude habe“. Das gelte für Kirche wie auch Politik. Gefährlich werde es, „wenn die Mitte verloren geht“. Denn eine gute Mitte vertrage auch Ränder. Als Bischof möchte er mit allen reden können.
Natürlich werde er nach fast zwei Jahrzehnten als Pfarrer in Trofaiach und Umgebung viele und vieles vermissen. Gewisse „Pfarrer-Eigenschaften“ möchte er sich auch in seinem neuen Dienst erhalten.
Als Wahlspruch hat Bischof Johannes seinen Primiz-Spruch gewählt: „Die Freude am Herrn: eure Stärke!“ (Nehemia 8,10).

Katharina Grager

Seine Tätigkeit als Seelsorger beim Militär muss Johannes Freitag nun beenden. Seine Pfarren im Seelsorgeraum An der Eisenstraße wird er noch bis zum Osterfest begleiten. | Foto: privat
  • Seine Tätigkeit als Seelsorger beim Militär muss Johannes Freitag nun beenden. Seine Pfarren im Seelsorgeraum An der Eisenstraße wird er noch bis zum Osterfest begleiten.
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STIMMEN

„Seine Ernennung durch den Heiligen Vater fällt geradezu zeichenhaft mit seinem fünfundzwanzigsten Jahr im Priesteramt zusammen. Aus meinen Tagen als Auxiliarius erinnere ich mich noch gut an ihn und schätze ihn sehr als hingebungsvollen Seelsorger, der nahe am Menschen auf der Spur Jesu unterwegs ist. So bin ich überzeugt, dass meine Heimatdiözese mit ihm einen fähigen und umsichtigen Hirten gewinnt. Als Weihbischof tritt er dort nun in gewissem Sinne auch meine Nachfolge an. Herzlich willkommen, Bischof Johannes!“
Erzbischof Franz Lackner
Vorsitzender der Österr. Bischofskonferenz

„Johannes Freitag ist ein begnadeter Seelsorger, der die Sorgen und Nöte der Menschen kennt und ein Gespür für die Jugend, für Alte und für die Ausgegrenzten hat. Im Zusammenspiel mit Bischof Wilhelm, der ja auch aus der pastoralen Arbeit kommt, kann er aus diesem reichen Erfahrungsschatz viel Wertvolles in der Diözese einbringen.“
Nora Tödtling-Musenbichler
Caritas-Direktorin

„In der Militärseelsorge hat Militäroberkurat Johannes Freitag weitreichende und wertvolle Impulse gesetzt. Besonders hervorzuheben ist sein Talent, Verbindungen aufzubauen. Bei den Soldatinnen und Soldaten ist er dadurch besonders gut angekommen. Ich bin überzeugt, dass er auch als Weihbischof mit viel Herz und Engagement für die Menschen da sein wird.“
Bischof Werner Freistetter
Militärbischof für Österreich

„Ich durfte Johannes Freitag vor einigen Jahren, im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Diözesanrat, kennenlernen. Jede Begegnung und jedes Gespräch mit ihm ist tiefgründig, sehr wertschätzend und immer auf Augenhöhe. So positiv, aufgeschlossen und humorvoll seine Auftritte in den Medien nach seiner Ernennung waren, genauso erlebt man ihn bei jeder seiner Tätigkeiten. Seine Ernennung zum Weihbischof ist eine große Bereicherung, besonders für den synodalen Weg unseres Kirchenentwicklungsprozesses.“
Gerlinde Paar
gf. Vorsitzende des Diözesanrates

„Ich freue mich, dass Deine vielfältigen pastoralen Kompetenzen als Seelsorger nun noch stärker für die gesamte Diözese Graz-Seckau fruchtbar gemacht werden. Danke, dass Du auch mit Tirol, speziell mit einigen Familien in Osttirol, schon seit vielen Jahren in einem freundschaftlichen Austausch warst. Und dort auch mehr als nur Aushilfsdienste übernommen hast! Bleib so ein sympathisches Gesicht von Kirche!“
Bischof Hermann Glettler
Diözese Innsbruck

Werdegang

Magister, Master, Weihbischof

Nach zwölf Jahren hat die Steiermark wieder einen Weihbischof – erst den vierten in der Geschichte der Diözese Graz-Seckau.

  • Geboren am 24. Juni 1972 in Knittelfeld, aufgewachsen in der Pfarre Lind-Maßweg.
  • Nach der Matura am BG Monsbergergasse in Graz 1992 Eintritt ins Priesterseminar der Diözese.
  • Abschluss des Theologiestudiums mit einer Diplomarbeit zum Thema „Das Modell des Pfarrverbandes: kritische Reflexion anhand des Pfarrverbandes Knittelfeld“ 1999, danach pastorale Praktika im Bischöflichen Seminar und Bischöflichen Gymnasium in Graz.
  • Pastoralpraktikum in der Pfarre Fernitz, 1999–2000.
  • Priesterweihe am 25. Juni 2000 durch Bischof Johann Weber im Dom zu Graz.
  • Kaplan in Murau und St. Peter am Kammersberg, 2000–2002. Kaplan in Judenburg-St. Nikolaus, 2002–2006.
  • Diözesanseelsorger für die Kath. Jung-schar, 2003–2006.
  • Beauftragter der Diözese für Rundfunk- und Fernsehübertragungen im ORF, ab 2002.
  • Pfarrer im Pfarrverband Trofaiach – St. Peter/Freienstein – Vordernberg seit 2006.
  • Studienabschluss an der Wirtschaftsuniversität Wien mit der Masterarbeit „Hat die Pfarre ausgedient? Über eine zukünftige Organisation der Seelsorge in der Diözese Graz-Seckau“, 2012.
  • Pastoralamtsleiter der Diözese Graz-Seckau, 2013–2015.
  • Militärpfarrer (ab 2021) und Militäroberkurat (seit 2023) beim Militärkommando Steiermark.
  • Leiter des Seelsorgeraums An der Eisenstraße mit den Pfarren Eisenerz, Hieflau, Radmer, St. Peter-Freienstein, Trofaiach und Vordernberg seit 2023.
  • Ernennung zum Auxiliarbischof durch Papst Franziskus am Freitag, 31. Jänner 2025.

WEIHETERMIN
Die Weihe findet am 1. Mai 2025 um 10 Uhr im Dom zu Graz statt. Aktuelles auf www.katholische-kirche-steiermark.at/weihbischof

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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