Weltkirche
Heuer synodaler

DENKMUSTER WEITERDENKEN: Die Linzer Pastoraltheologin Klara Antonia Csiszar (l.) wirkt derzeit bei der Synode in Rom als Beraterin. In einem Interview mit Der SONNTAG (Wien) erläuterte sie: „Es kommt bei manchen Baustellen allerdings nicht darauf an, ob wir sie jetzt auch lehramtlich lösen können. Es ist nicht Aufgabe der Bischofssynode, zu Entscheidungen zu kommen, denn sie ist ein beratendes Gremium, das sich bemüht, aus verschiedenen Perspektiven Antworten, ja manchmal Alternativen zu geben, bestimmte Denkmuster weiterzudenken.“  | Foto: synod.va/Lagarica
  • DENKMUSTER WEITERDENKEN: Die Linzer Pastoraltheologin Klara Antonia Csiszar (l.) wirkt derzeit bei der Synode in Rom als Beraterin. In einem Interview mit Der SONNTAG (Wien) erläuterte sie: „Es kommt bei manchen Baustellen allerdings nicht darauf an, ob wir sie jetzt auch lehramtlich lösen können. Es ist nicht Aufgabe der Bischofssynode, zu Entscheidungen zu kommen, denn sie ist ein beratendes Gremium, das sich bemüht, aus verschiedenen Perspektiven Antworten, ja manchmal Alternativen zu geben, bestimmte Denkmuster weiterzudenken.“
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Die Weltsynode ist eine „Schule der Geduld“.

Beeindruckt und zufrieden hat sich Kardinal Christoph Schönborn über den bisherigen Verlauf der am 2. Oktober gestarteten Weltbischofssynode im Vatikan geäußert. „Ich empfinde diese zweite Phase der Synode als schon deutlich synodaler als die erste“, erklärte der Wiener Erzbischof in einem von der Erzdiözese Wien veröffentlichten Video. Die „Entschleunigung“ der Synode, die er beobachte, sei wertvoll, denn der sich dabei vollziehende Prozess benötige Zeit.

Zeit für „spektakuläre Reformen“ ist Schönborns Wahrnehmung nach momentan nicht, vielmehr gehe es um ein aufeinander Hören und um ein „gemeinsames Hören, wohin führt uns Gott in dieser sich so dramatisch verändernden Welt“. Das sei auch das Hauptanliegen von Papst Franziskus. Die Synode sei für ihn eine „Schule der Geduld“ wie auch der Bereitschaft, voneinander zu lernen und das Loslassen zu lernen, was besonders Europa betreffe – „als Kirche, aber auch als Gesellschaft“.

Erneut verwies der Kardinal auf eine inhaltliche Gewichtsverlagerung, die er bei der Synode beobachte. Der Blick auf die bisherigen Redelisten zeige, dass die überwiegende Mehrheit der zu Wort kommenden Bischöfe, Laien und Ordensfrauen aus dem Globalen Süden komme. „Europa meldet sich wenig zu Wort“, so Schönborn. Zum Teil liege dies daran, dass die Nöte dort größer seien: Armut, Hunger, Kriege und Verfolgung seien bei den Wortmeldungen dieser Tage oft Thema, denn: „Die Christen im Globalen Süden gehen durch schwere Zeiten.“
Gleichzeitig gebe es dort jedoch „wachsende Kirchen“, wie zuletzt auch die Asienreise von Papst Franziskus deutlich gemacht habe. Der Katholizismus besonders in Afrika sei „frühlingshaft, man spürt, diese Kirchen sind lebendig“, sagte Schönborn, der bereits beim Synoden-Auftakt von einer spürbaren „Verschiebung des globalen Kräfteverhältnisses“ in der Kirche gesprochen hatte. Auch jetzt betonte der Kardinal, Europa habe keinen automatischen Vorrang mehr, wenngleich seine Länder weiterhin wohlhabend seien.

Quelle: Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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