Weltkirche
Große Sorgen
Berg-Karabach. Hilfe für Vertriebene
Zur verstärkten Hilfe für die aus Berg-Karabach vertriebenen Armenier hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner im Magazin „Information Christlicher Orient“ aufgerufen. Lackner zeigte sich einmal mehr erschüttert über die Vertreibung der Karabach-Armenier. Auch das christliche Erbe stehe vor der Auslöschung. „Kirchen und Friedhöfe sind nun gleichsam die letzten Zeugen armenisch-christlicher Präsenz, ihr Fortbestand ist nun ungewiss.“
Und der Erzbischof hält weiter fest: „Armenien braucht nun mannigfache Hilfe und Unterstützung. Nicht nur muss den Vertriebenen eine neue Existenz geboten werden, es besteht auch die große Sorge, Aserbaidschan könnte in einem erneuten kriegerischen Akt einen Korridor zur Exklave Nachitschewan schließen.“
Am 19. September 2023 hatte Aserbaidschan die armenische Enklave Berg-Karabach mit überlegenen militärischen Mitteln angegriffen. Dem Angriff vorausgegangen war eine rund neun Monate dauernde Totalblockade Berg-Karabachs durch Aserbaidschan. Mehr als 110.000 Armenier mussten über Nacht ihre Heimat verlassen. „Es gibt kein einziges Flüchtlingslager“, weiß der Wiener armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan. Klöster, Kirchen und Privatleute würden ganze Familien aufnehmen. Eine Rückkehr sieht er als unrealistisch, dazu müssten die Menschen die aserbaidschanische Staatsbürgerschaft annehmen. Dass die Regionen zu Aserbaidschan gehören, geht auf Josef Stalin zurück: „Nachitschewan und Berg-Karabach waren Geschenke Stalins an Aserbaidschan“, so Bischof Petrosyan.
Quelle: Kathpress
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.