Für eine sorgende Gemeinde
In der Seelsorge tätige Laien befassten sich mit der Entwicklung zur sorgenden Pfarrgemeinde und wie Menschen mit Demenz dort ihren Platz finden.
Die Herbsttagung der Laien im pastoralen Dienst vom 4. bis 7. Oktober auf Schloss Seggau begann mit einem Diözesantag. Zu Beginn wurden die neuen Kollegen und Kolleginnen unserer Berufsgruppe begrüßt. Bischof Wilhelm Krautwaschl sprach uns Mut zu, dass Gott uns im Heute entgegenkommt. Er stellte uns die Frage, ob wir tatsächlich glauben, dass Gott uns in allen Freuden, Fragen und Herausforderungen entgegentritt. Wir sollen unsere Aufgabe als Seelsorger und Seelsorgerinnen wahrnehmen und Gott in allem aufdecken und IHN ständig in Erinnerung rufen.
Bei der anschließenden lebhaften Diskussion wurden auch Themen wie Überbelastung oder Schwierigkeiten in den Teams angesprochen. Trotzdem war bei allen Sprechenden ihre große Liebe zu den Menschen und ihre Motivation für ihren Beruf spürbar. Die Vertreter und Vertreterinnen der einzelnen Bereiche des Bischöflichen Ordinariats gaben uns einen Überblick über ihre Arbeit und sagten uns ihre Unterstützung zu.
Begegnung. Ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl war auch bei der heiligen Messe in der Wallfahrtskirche Frauenberg erlebbar. Danach lud uns Bischof Krautwaschl zum Empfang ein, bei dem die Kollegen und Kolleginnen ihr Zertifikat erhielten, die die Ausbildung der ersten fünf Dienstjahre abgeschlossen haben.
Vergiss es. Am zweiten Tag wurden wir von Reingard Lange in die „Welt der Vergesslichen“ eingeführt. Eine Besonderheit war, dass mit der Referentin noch insgesamt zehn Personen von „Promenz“ aus Wien angereist waren. Promenz ist eine Initiative von und für Menschen mit Vergesslichkeit. Wir bekamen die Möglichkeit, direkt mit Vergesslichen zu sprechen und nicht nur über sie. Das Ziel dieses Tages waren Überlegungen, wie unsere Pfarren demenzfreundlicher werden können.
Sorgende Gemeinde.
Prof. Andreas Heller präsentierte uns eine mögliche Antwort auf diese Frage. Er stellte uns das Konzept der „caring community“ vor: von der versorgten zur sorgenden Gemeinde. Den ganzen Tag drehten sich unsere Gespräche im Kern immer um den Begriff der Sorge und was er für uns bedeutet. Beim abendlichen Besuch des Buschenschanks Assigal war Zeit, gemeinsam zu lachen und sich auch über Privates auszutauschen.
Der abschließende Vormittag gehörte dem Betriebsrat und dem Vorstand der Berufsgemeinschaft der Laien im pastoralen Dienst. Beide berichteten über ihre Arbeit im vergangen Jahr und informierten uns über aktuelle Prozesse.
Netzwerk. Die Tage auf Schloss Seggau wirken für Außenstehende oft als Freizeit, und wir „Pastoralen“ fehlen in dieser Zeit in unseren Pfarren. Aber angesichts der Tatsache, dass Kirche sich stark verändert und es nicht mehr überall Mitarbeitende in der Pastoral gibt oder in manchen Gegenden sehr wenige von uns, ist diese Woche des Austauschs ein großer Gewinn. Wir gehen wieder gestärkt in unsere Pfarren mit dem Wissen: „Wir sind nicht allein, und wir haben ein Netzwerk hinter uns, dass uns trägt.“
In der Berufsgemeinschaft der Laien im pastoralen Dienst sind Frauen und Männer zusammengeschlossen, die als Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten und in anderen seelsorglichen Berufen in Pfarren, Seelsorgeräumen, kategorialen Bereichen oder in der Diözese tätig sind.
Rut Sattinger
Berufsgemeinschaft: Vorstand
Zum Vorstand gehören: Gerhard Weber (Seelsorgeraum Thermenland) als Vorsitzender; Borka Simunic (SR Bruck) als stellv. Vorsitzende; Maximilian Tödtling (Krankenhausseelsorge Graz); Silke Brunner (SR Knittelfeld).
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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