Christoph Schönborn: Dankgottesdienst in Wien
Erzbischof, Kardinal und "Pontifex austriacus"

- Rund 4000 Menschen feierten am Samstag, dem 18. Jänner, in Wien – verteilt auf den Stephansdom, die Jesuiten- und die Dominikanerkirche – mit Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn – im Bild beim ökumenischen Taufgedächtnis – einen Dankgottesdienst für 30 Jahre des gemeinsamen Weges.
- Foto: Mayr
- hochgeladen von SONNTAGSBLATT Redaktion
Bruder Christoph
„Unverbesserlich hoffnungsvoll“ will Kardinal Schönborn bleiben.
Rund 4000 Menschen feierten am Samstag, dem 18. Jänner, in Wien im Stephansdom, der Jesuiten- und der Dominikanerkirche, mit Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn. Alexander Van der Bellen würdigte den Jubilar als "Pontifex austriacus": Er sei ein Brückenbauer, auch zu anderen Religionsgemeinschaften. "Sie sind ein Mann des Zuhörens, des Dialogs, des Friedens", so der Bundespräsident.
„Als Katholikinnen und Katholiken der Erzdiözese Wien senden wir Dich, unseren Bischof und Bruder Christoph, in den Dienst der Mitsorge, des Zeugnisses für die Liebe Christi, und wir erbitten Dir Gottes Beistand. Bitte bete weiter für uns … und wir versprechen weiter für Dich zu beten.“ Mit diesen Worten sendeten elf Männer und Frauen den scheidenden Erzbischof beim Dankgottesdienst im Wiener Stephansdom. Danach bildeten sie stellvertretend für alle einen Kreis um Kardinal Schönborn und segneten ihn mit den Worten: „In Weinen und Lachen, in Freude und Schmerz, in Tatkraft und Ratlosigkeit, in Kraft und Ohnmacht segne Dich Gott, der Herr.“
Gemeinsam mit allen österreichischen Bischöfen, Vertreterinnen und Vertretern anderer Glaubensgemeinschaften, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Alexander Schallenberg sowie weiteren Personen aus Politik und Gesellschaft, feierte Schönborn unter dem Zeichen des gegenseitigen Danks und Segens. Es war sein voraussichtlich letztes öffentliches Auftreten als Erzbischof.
In seiner Predigt bedankte sich der Kardinal bei allen, mit denen er in den letzten 30 Jahren zusammenarbeiten durfte und denen er begegnet ist: „Ohne das gute, gelebte Miteinander hätte ich nie meinen Dienst tun, mein Amt aktiv ausüben können, aus dem ich mich nun bald verabschiede.“ Dankbar sei Schönborn auch für das gute Miteinander der Religionen in Österreich. Es sei wichtig, voneinander und auch von der eigenen Religion zu wissen, denn „wir geraten mehr und mehr in einen religiösen Analphabetismus.“
Zu den Dingen, die ihm Hoffnung machten, gehöre „ein neues, stärkeres religiöses Interesse bei der jungen Generation.“ Auf die Frage „Warum bin ich auch nach 30 Jahren im Amt des Erzbischofs unverbesserlich hoffnungsvoll?“ gab Schönborn sich selbst zur Antwort: „Weil ich selber erlebt habe und erlebe, dass das Wort Gottes lebendig ist.“ Am Ende seiner Predigt wünschte sich Schönborn, dass das gegenseitige Wohlwollen nie verloren gehe, „auch wenn wir Konflikte miteinander haben.“
Quelle: Erzdiözese Wien
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare