Polen
Ein helles Licht in der Dunkelheit des Krieges
Achtköpfige Familie als Märtyrer der NS-Zeit seliggesprochen
Die katholische Kirche hat die polnische Familie Ulma seliggesprochen, die acht Juden während des Zweiten Weltkriegs auf ihrem Bauernhof versteckte und deshalb am 24. März 1944 von den deutschen Besatzern erschossen wurde. Der Leiter der Vatikanbehörde für Heiligsprechungen, Kardinal Marcello Semeraro, gab die Seligsprechung des Landwirts Jozef Ulma, seiner im siebten Monat schwangeren Frau Wiktoria sowie der sechs Kinder im Alter von eineinhalb bis acht Jahren am 10. September bei einem Gottesdienst in Markowa im Südosten Polens, dem Heimatdorf der Familie, bekannt. Papst Franziskus hatte die Ermordung der neun Familienmitglieder als Martyrium anerkannt.
Rund 30.000 Menschen waren zu der Messe unter freiem Himmel gekommen, darunter auch Polens Oberrabbiner Michael Schudrich sowie Staatspräsident Andrej Duda und Regierungschef Mateusz Morawiecki. Papst Franziskus nahm am Sonntag beim Mittagsgebet am Petersplatz ebenso Bezug auf die seliggesprochene polnische Familie: „Sie setzten dem Hass und der Gewalt jener Zeit die Liebe des Evangeliums entgegen. Diese polnische Familie war ein helles Licht in der Dunkelheit des Zweiten Weltkriegs. Mögen sie für uns alle ein Vorbild sein, das wir nachahmen wollen.“
Bereits 1995 verlieh die israelische Gedenkstätte Yad Vashem („Denkmal und Namen“) der Familie Ulma den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“. Israel zeichnete bislang mehr als 7200 polnische Menschen mit diesem Titel aus – so viele wie aus keiner anderen Nation.
Die polnische Familie Ulma wurde von Nazis ermordet, da sie Juden versteckte.Foto: wmcDie polnische Familie Ulma wurde von Nazis ermordet, da sie Juden versteckte.Foto: wmc
QUELLE: KATHPRESS
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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