Asylstatus für Hossein

Die 250. Mahnwache für Notleidende und Schutzbedürftige in Schladming war die letzte in dieser Form. Die wöchentlichen Gebete werden zwar nicht mehr in Präsenz weitergeführt, der solidarische Impuls soll aber bleiben. In welcher Form ist noch offen. | Foto: privat
  • Die 250. Mahnwache für Notleidende und Schutzbedürftige in Schladming war die letzte in dieser Form. Die wöchentlichen Gebete werden zwar nicht mehr in Präsenz weitergeführt, der solidarische Impuls soll aber bleiben. In welcher Form ist noch offen.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von SONNTAGSBLATT Redaktion

Schladming. Mahnwachen in gewohnter Form beendet.

Seit dem 7. November 2019 rief das Glockengeläut der evangelischen Kirche donnerstags um 18 Uhr zur Mahnwache vor dem Pfarrhaus, das damals dem jungen Hossein Khavary als Kirchenasyl diente – bis zum 22. August 2024 zweihundertfünfzig Mal! In unzähligen Gebeten und Fürbitten wurde das traurige Geschehen von Flucht, Gewalt, Heimatlosigkeit, Krieg und auch das Sterben im Mittelmeer thematisiert.
Zeitungen haben berichtet und Menschen nahmen Anteil. Der spirituelle und praktische Einsatz der Teilnehmenden für Menschen auf der Flucht und in bedrängenden Lebenssituationen wurde zu einem Hoffnungszeichen. Caritas und Diakonie waren wichtige Wegbegleiter. Vier große Dankgottesdienste wurden gefeiert.

Ebenfalls fast unglaubliche fünf Jahre dauerte das Asylverfahren von Hossein Khavary. Es ging durch alle Instanzen und schließlich bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Es war eine Zeit des Bangens, der Rückschläge, aber auch der ungebrochenen Zuversicht. Man kann es als Zufall sehen oder doch als göttliche Fügung: Einen Tag vor der 250. Mahnwache wurde Hossein der Asylstatus endgültig zugesprochen.

Die Initiatoren Martin Weirer, Monika Faes und Hannes Stickler sind mittlerweile selbst nicht mehr in Schladming ansässig. Die Mahnwache wird sich verändern, wie alles im Leben seine Zeit hat. Es ist und bleibt ein Dauerauftrag, die christliche Botschaft der Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe zu verkünden.

Hannes Stickler

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ