Als Kirche die Stimme erheben
Zum neuen Jahr machen sich Papst Franziskus, Patriarch Bartholomaios und Bischof Michael Chalupka Gedanken über positive Beiträge zum Wohl der Gesellschaft.
Wir streben und beten für Frieden und Gerechtigkeit und glauben fest an die Möglichkeit einer Welt ohne Krieg und Gewalt. Wir plädieren für einen aufrichtigen Dialog als wirksamstes Mittel zur Problemlösung.“ Das hat der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., in seiner Neujahrsbotschaft betont.
Viele aktuelle Entwicklungen, wie Kriege oder die Auswirkungen des Klimawandels, würden die Würde der menschlichen Person untergraben. Dagegen müsse die Kirche ihre Stimme erheben und sich zum Anwalt der Menschenwürde machen. Denn: Für Christen seien Solidarität und Nächstenliebe keine Option, sondern ein Gebot.
Zukunft für alle. Papst Franziskus ging in seiner Neujahrsansprache vor dem Diplomatischen Korps des Vatikans auf viele Themen ein, darunter die zahlreichen Krisenherde weltweit – der Nahe Osten, die Ukraine, Syrien, der Libanon, Äthiopien, Kamerun, Mosambik, die Demokratische Republik Kongo, der Südsudan und Nicaragua. Er fordert ein Ende der Gewalt, hofft auf mehr Stabilität und betet für die vielen Vertriebenen und Geflüchteten auf der Welt und um Frieden.
Als Ursachen für Kriege und Konflikte nannte er besonders die Rüstung und den Klimawandel. Er hoffe, dass Verhandlungen zum Atomabkommen mit dem Iran schon bald wieder aufgenommen werden könnten, „um eine sicherere Zukunft für alle zu gewährleisten“, betonte der Papst.
Wahljahr 2024. Sich an Wahlen zu beteiligen und sich damit für das Wohl der Gesellschaft einzusetzen – dazu hat der evangelisch-lutherische Bischof in Österreich, Michael Chalupka, zum Beginn dieses neuen Jahres aufgerufen. 2024 hätten Wahlberechtigte in Österreich die Möglichkeit, das Europaparlament und den Nationalrat (und in der Steiermark auch den Landtag) zu wählen.
Die weit verbreitete Politikverdrossenheit illustrierte Chalupka mit einer biblischen Fabel, in der Bäume einen König wählen sollten: Der Ölbaum lehnte ab, er wollte lieber weiter Öl produzieren. Auch Feigenbaum und Weinstock wollten sich nicht in die Niederungen der Politik begeben. Einzig der Dornbusch war gleich mit Feuereifer dabei. Doch dem ging es nicht um das Wohl des Waldes, sondern um Macht und Unterordnung unter seine Herrschaft.
Diese Fabel zeige, „es ist weder nobel noch gescheit, mit dem schmutzigen Geschäft der Politik nichts zu tun haben zu wollen“. Menschen, die sich für das Gemeinwesen einsetzen, verdienten Respekt und Achtung, betonte Chalupka. Wer sich jedoch nicht am politischen Geschehen beteilige, dem bleibe wie in der biblischen
Fabel „nur das Jammern über das Ergebnis. Oder gar über die Gefährdung der Demokratie“.
Quelle: Kathpress
Zum Heiligen Jahr 2025
Angesichts der „Dunkelheit der Welt, die sich eher auszubreiten als zu verringern scheint“, soll vom Heiligen Jahr 2025 eine Botschaft ausgehen, „dass Gott sein Volk niemals im Stich lässt und die Türen seines Reiches immer offenhält“, so der Papst.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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