Feste feiern - Festprofi
Rosenkranz

Meine Oma hat gesagt, sie betet manchmal den Rosenkranz. Das ist ein Gebet mit ganz vielen Strophen, die alle fast gleich klingen. Warum betet man da immer das Gleiche?

Vielleicht hast du ein Lieblingslied. Das kannst du auch immer wieder hören und mitsingen, ohne dass dir fad wird. Beim Mitsingen fällt dir vielleicht auch manchmal etwas auf, das du beim ersten Hören noch gar nicht gemerkt hast. Es immer das Gleiche oder doch jedes Mal interessant.
So ähnlich ist das auch mit dem Rosenkranz. Wer ihn betet, wiederholt auch oft die gleichen Worte – vor allem das Gebet „Gegrüßet seist du Maria“ – aber er denkt dabei an verschiedene Situationen im Leben Jesu und im Leben seiner Mutter Maria. Das Wiederholen der gleichen Worte macht ihn ruhig und besinnlich, aber zugleich kann ihm beim Nachdenken über Jesus und Maria immer wieder Neues einfallen.

Freilich braucht man für das Rosenkranzgebet schon etwas Übung. Es soll ja nicht einfach heruntergeleiert werden. Es gibt Gott sei Dank verschiedene Formen des Gebetes. Jeder Mensch soll seine Form des Betens finden. Der Rosenkranz ist nur eine, aber eine sehr schöne, die vor allem im Oktober gepflegt wird.
Du kannst ja einmal deine Oma fragen, wie sie das macht und einmal einen Teil des Rosenkranzes mit ihr mitbeten. Dann erzählst du mir, wie es dir dabei ergangen ist.

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DIE GESCHICHTE DES ROSENKRANZES

Die vielfache Wiederholung kurzer Gebete ist in fast allen Religionen bekannt. Sowohl im Islam als auch im Buddhismus werden dafür Gebetsschnüre als Hilfsmittel zum Zählen verwendet. Die Gebetshäufung war bereits ab dem 3. Jahrhundert in der Ostkirche üblich und setzte sich wenig später auch in der Westkirche durch. Das katholische Rosenkranzgebet hat sich aus frühmittelalterlichen Gebeten entwickelt.

Die älteste schriftliche Erwähnung einer mit Steinen aufgezogenen Zählschnur findet sich bei der angelsächsischen Adeligen Lady Godiva im 9. Jahrhundert. Die heute gebräuchliche Form des Rosenkranzes entstand im Advent 1409 als der Trierer Kartäusermönch Dominikus von Preußen die Leben-Jesu-Andachten in die Form von 50 Gebetssätzchen brachte.

Dass gerade der Oktober als 'Rosenkranzmonat' gilt, hängt mit einer historischen Schlacht im Ionischen Meer bei Lepanto zusammen.

Am 7. Oktober 1571 hatten die christlichen Mittelmeermächte, organisiert unter Papst Pius V., mit Spanien an der Spitze, dort einen überraschenden Sieg über das Osmanische Reich errungen. Dieser Sieg wurde vom Papst dem Rosenkranzgebet zugeschrieben - woraufhin Pius V. anordnete, das von nun an dieser Tag als 'Fest der Seligen Jungfrau Maria vom Siege' zu feiern sei.

von katholisch.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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