Heimat erleben

Die Buntheit der Weltkirche drückten beim Gottesdienst zum Sonntag der Völker 2021 im Grazer Dom auch die prachtvollen Trachten und traditionellen Gewänder einiger der teilnehmenden fremdsprachigen Gemeinden aus, die es in der Steiermark gibt.
 | Foto: Brunnthaler
  • Die Buntheit der Weltkirche drückten beim Gottesdienst zum Sonntag der Völker 2021 im Grazer Dom auch die prachtvollen Trachten und traditionellen Gewänder einiger der teilnehmenden fremdsprachigen Gemeinden aus, die es in der Steiermark gibt.
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Der Sonntag der Völker zeigt, dass die katholische Kirche Weltkirche ist. Fremdsprachige Seelsorge kann Beitrag zu Integration sein.

Studien haben gezeigt, dass gute zwischenmenschliche Bezie­hungen glücklicher und gesünder machen. Menschen, die sozial gut vernetzt sind, leben länger. Einsamkeit hingegen ist der Gesundheit abträglich. Wenn man in ein anderes Land zieht, kann man dieses wichtige und stützende Umfeld nicht mitnehmen. Viele machen die Erfahrung, zuerst einmal niemanden zu haben. Hinzu kommt, dass die Menschen in der neuen Umgebung kulturell anders ticken oder auch eine andere Sprache sprechen. Beides macht es schwer, am neuen Ort Beziehungen zu knüpfen. Dieser Prozess der Ablösung vom alten sozialen Umfeld und der Integration in ein neues, unbekanntes Umfeld wird von vielen als sehr schmerzhaft empfun­den.

Fremdsprachige (anderssprachige, muttersprachliche) Seelsorge lässt Menschen aus anderen Ländern (MigrantInnen) in ihrem religiösen Leben ein Stück „Heimat“ erleben. Die Muttersprache, vertraute Lieder, Gebete und Formen der Volksfrömmigkeit, die Berücksichtigung kultureller Prägungen und die Gemeinschaft mit Menschen mit oft ähnlichen Lebenserfahrungen erleichtern auch, einen eigenen Platz in der Kirche zu finden.

Daher ist diese seelsorgliche Arbeit nicht kontraproduktiv für die Integration, sondern im Gegenteil ein großer Beitrag dazu, weil die Menschen so Kraft und Energie für ihren oft herausfordernden Alltag finden. Die Vielfalt des Zusammenlebens mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Kulturen, unterschiedlicher Sprachen macht auch bei uns Weltkirche sichtbar. Wichtig sind Kontakte mit der Ortskirche, mit Pfarren und anderen kirchlichen Einrichtungen, um eine wohlwollende christliche Verbundenheit erfahrbar zu machen.

Weltkirche vor Ort
Durch den Sonntag der Völker (früher: Ausländersonntag), der heuer am 25. September begangen wird, kann unsere weltkirchliche Verbundenheit mit Christinnen und Christen anderer Länder und Kulturen in die Pfarren hineinwirken. Gottesdienstbausteine wie Fürbitten sind unter anderem auf www.
pastoral.at/pastoral/anderssprachige-pastoral zu finden. Im Grazer Dom wird um 10 Uhr ein Gottesdienst unter Beteiligung fremdsprachiger Gemeinden gefeiert. Für die Betreuung fremdsprachiger Gemeinden gibt es in der Katholischen Kirche Steiermark zuständige Fremdsprachigen-Seelsorger:

  • Dr. Dumitru Alexandru Suciu, Seelsorger für die rumänische griechisch-katholische Kirche.
  • Dr. Władysław Zdeb, Seelsorger für Menschen aus Polen.
  • Mag. Alexander Lainer, CM., und Mag. Josef Herget, CM., Seelsorger für Menschen aus der Türkei und Zugehörige zum Volk der Perser.
  • Lic. Jesús María Barè García, Seelsorger für Menschen aus Lateinamerika.
  • Mag. Josef Lampret, Seelsorger für Menschen aus Slowenien.
  • Mag. Oleh Kovtun, Seelsorger der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche.
  • Mag. Ottó Molnár, Seelsorger für Menschen aus Ungarn.
  • Nikson Shabani, Seelsorger für Menschen aus Albanien.
  • Pater Mag. Josip Pasaricˇek, OFM., und Mag. Ðurica Perkovic´ kroatische katholische Seelsorge.
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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