Studie zur Charakterbildung an Österreichs Schulen
Zeit für Charakter

Eine internationale Studie zeigt: Österreichs Lehrerinnen und Lehrer halten die Charakterbildung an den Schulen für sehr wichtig. | Foto: iStock.com
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  • Eine internationale Studie zeigt: Österreichs Lehrerinnen und Lehrer halten die Charakterbildung an den Schulen für sehr wichtig.
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Eine „ganzheitliche Bildung“, die sowohl Leistungen als auch charakterliche Entwicklungen fördert, – das wünschen sich Österreichs Lehrkräfte laut einer Studie.

Die Charakterbildung von Schülerinnen und Schülern ist wichtiger als die jeweiligen Prüfungsleistungen: Das hat eine Studie unter Lehrerinnen und Lehrern ergeben, die von Wissenschaftlern der Universitäten Salzburg, Oxford und der KPH Wien/Krems durchgeführt und im „Journal of Moral Education“ veröffentlicht wurde.
„Ein überwältigender Anteil der befragten Lehrkräfte (94,6%) betont die Wichtigkeit der Charakterbildung für Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 14 Jahren, noch vor guten Prüfungsleistungen. Die Lehrkräfte glauben fest daran, dass die Entwicklung guter Charaktereigenschaften bedeutender für die Lernenden ist als rein akademische Erfolge“, fasste Studienautor Roland Bernhard von der KPH Wien/Krems zusammen.
Neben der Bedeutung der Charakterbildung habe die Studie weiters gezeigt, dass Lehrkräfte insbesondere moralische Tugenden wie Mitgefühl (20,7 Prozent) und Ehrlichkeit (15,8 Prozent) als besonders wichtig erachten. „Diese wurden am häufigsten als die wichtigsten Charakterstärken genannt, die die Lernenden im Laufe ihrer Schulzeit entwickeln sollten.“

Auch die Entwicklung von gutem Urteilsvermögen sowie Resilienz ist den Lehrkräften sehr wichtig.
Viele Lehrkräfte geben an, dass sie sich darauf vorbereitet fühlen, die Charakterstärken und Lebenskompetenzen ihrer Schüler durch ihre Bildung zu fördern und an weiteren Fortbildungen teilzunehmen.
Es gebe jedoch viele Hindernisse im Bildungssystem, um sicherzustellen, dass eine umfassende Bildung die Schüler erreicht. Zu den am häufigsten genannten Schwierigkeiten gehören der Zeitfaktor in Verbindung mit einem überladenen Lehrplan und der starke Fokus auf Leistung, der ihnen oft zu wenig Zeit lasse, um den ganzen Menschen zu fördern.

Die Tatsache, dass Charakterbildung kein eigenständiges Fach ist und ihre Umsetzung überwacht werden muss, mache es ebenfalls schwierig, sie im schulischen Alltag umzusetzen. Das gegenwärtige Bildungssystem unterstütze diese Formen von Charakterbildung allerdings nur bedingt, hält die Studie fest. So würden die befragten Lehrkräfte angeben, „dass ein wahrgenommener Schwerpunkt auf standardisierte Prüfungen und Tests bisweilen die ganzheitliche Entwicklung in der Schule behindern kann“, so Bernhard.

Mehr Charakterbildung
Es brauche daher eine stärkere Integration der Charakterbildung in das österreichische Schulsystem, schloss Bernhard. Zudem würde die Studie aufzeigen, dass Lehrkräfte eine „ganzheitliche Bildung“, die sowohl Leistungen als auch charakterliche Entwicklung fördert, unterstützen – und sich ein Mehr an Charakterbildung letztlich auch positiv auf Prüfungsergebnisse und Tests auswirke.

Zur Studie
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie über Einstellungen österreichischer Sekundarstufenlehrkräfte zur Charakterbildung an Österreichs Schulen sind verlinkt auf:
sonntagsblatt.at/charakter

Quelle: Kathpress

Eine internationale Studie zeigt: Österreichs Lehrerinnen und Lehrer halten die Charakterbildung an den Schulen für sehr wichtig. | Foto: iStock.com
Die österreichischen Lehrkräfte halten es für besonders wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler „Mitgefühl“ erlernen und erleben können.  | Foto: iStock.com
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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