Familie
Wenn Gewohntes fehlt

Nicht ohne Gute-Nacht-Geschichte! Das tägliche Ritual bildet das Kind und stärkt die Eltern-Kind-Bindung. | Foto: istock
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  • Nicht ohne Gute-Nacht-Geschichte! Das tägliche Ritual bildet das Kind und stärkt die Eltern-Kind-Bindung.
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Rituale spielen eine große Rolle. Sie geben Halt.

Ein Ritual, so sagt es mir das Internet, ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende Handlung. Natürlich feierlich-festlich und mit hoher Symbolkraft. Ich mag’s ja, wenn solche Sätze einem die Antwort liefern und parallel gleich noch ein paar Fragen aufwerfen.

Ein Ritual soll stärkend wirken. Am besten noch Gemeinschaft stiften. Rituale geben auch Halt und Struktur. Im kirchlichen Kontext gibt es viele solcher Rituale: Gottesdienste, Taufen, Firmungen, Hochzeiten …
Denken Sie nur einmal an den sonntäglichen Gottesdienst. Würde da die Lesung plötzlich nach den Fürbitten gelesen werden und der Sanctus direkt nach dem Gloria erklingen, Sie würden sich nicht mehr auskennen. Etwas Gewohntes, das Sie vielleicht schon seit Jahrzehnten nicht anders kennen, fehlt Ihnen. Denn der Ablauf der Sonntagsmesse gibt Ihnen Halt. Und die Sonntagsmesse an sich verleiht Ihrem Tag vielleicht Struktur. Denn nach dem Frühstück geht’s in die Kirche, danach wird noch ein wenig mit den anderen Gottesdienstbesuchern vor der Kirche geplaudert, das Mittagessen wird gekocht und der Nachmittag gemütlich verbracht.

Gerade Corona lehrt uns, wie wichtig Rituale für uns Menschen sind und wie schmerzhaft uns so manches fehlt.
Und bevor der Artikel sich dem Ende neigt: Beten ist auch ein Ritual. Für mich eines der schönsten Rituale überhaupt. So ein kleines Dankgebet vor dem Essen oder ein „Gute- Nacht-Gebet“ vor dem Schlafen kann so machen stressigen Tag entschleunigen oder abrunden.

Sarah Knolly

Einander Segen sein
Gott, dein guter Segen beschützt die ganze Welt: Schick mir deinen Segen zum Leben und Weitergeben. Mach mit!
• Womit bin ich in meinem Leben gesegnet? Talente, Wegbegleiter …
• Wie kann ich konkret zum Segen für andere werden und Segen weitergeben?
• Heute lasse ich jemanden bewusst wissen, dass er/sie ein Segen für mich ist.
• Auch Kinder können ihre Eltern segnen,
        indem sie ein Kreuzzeichen auf ihre Stirn machen und z. B. sagen: „Jesus liebt dich!“
• Ich nehme bewusst eine segnende, wohlwollende Haltung meinen Mit-menschen gegenüber ein. Das geht
        ohne Worte, sie werden es spüren.

Für Sie gelesen

Das Leben ent-decken
Schwarz/Diekmann
16,50 Euro, Patmos

Im Frühjahr steht nicht nur der Osterputz für Haus und Garten an. Die Tage vor Ostern sind auch eine Zeit, sich selbst etwas Gutes zu tun: die Seele zu „entschlacken“ und Neues zu „entdecken“. Das Buch von Andrea Schwarz und Ulrike Diekmann lädt dazu ein: mit Impulstexten und praktischen Tipps, mit Fotografien und freien Seiten für eigene Gedanken.
Die Texte und Anregungen geben viel Raum, dass Leserinnen und Leser den eigenen Weg auf Ostern finden und gehen.


Zum Nachdenken

Alltägliche Rituale

Eigentlich ist unser ganzer Tag, unser ganzes Leben von Ritualen geprägt. Oftmals nehmen wir die Rituale aber gar nicht  so bewusst als Rituale wahr, da sie uns schon so in Fleisch und Blut übergegangen sind.
Denn es sind oft Kleinigkeiten, die unscheinbar wirken, aber in Wirklichkeit als festes Ritual den Alltag unterstützen. Und wenn diese „Kleinigkeit“ dann wegfällt, dann fehlt einem oft etwas.

Da wären dann zum Beispiel so Sätze wie „Viel Spaß in der Schule!“, für die mich meine Töchter zwar am liebsten auf den Mond schießen würden. Aber wenn ich es nicht in der Früh am Weg zum Bus sage, fehlt ihnen dann doch etwas.
Vor wichtigen Schularbeiten, Prüfungen, Terminen … segne ich sie dann gerne auch noch mit einem kleinen Kreuzerl auf der Stirn. Mein liebstes Ritual. Damit möchte ich meinen Kindern sagen: Es wird alles klappen, ich denke an euch, und Jesus ist bei euch. Jedoch haben meine Kinder dieses Ritual erweitert: Sie schauen erst leicht genervt, sind dann aber froh drüber. Aber auch das gehört mittlerweile fest dazu.
Und dann gibt es ja noch Situationen, in denen ein festes Ritual beruhigt. Einem die Angst nimmt und ablenkt. In meinem konkreten Fall passiert das immer, wenn ich einen Zahnarzttermin habe. Da bete ich das Vaterunser „rauf und runter“.
Vielleicht überlegen Sie jetzt gerade, welche Rituale Ihren Alltag bereichern? Mir fallen immer mehr ein. Und über so manches muss ich gerade herzhaft lachen …

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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