Garten - Familie
Was fliegt denn da?
Willkommen Wildpflanzen und Kräuterbeet.
Sie sitzen auf dem Balkon, warme Sonnenstrahlen kitzeln Ihre Nase, und ganz nebenbei lauschen Sie einem unverwechselbaren Naturkonzert. Es summt und brummt, zwitschert und flattert: Das sind die ersten Gäste in Ihrem kleinen Selfmade-Dschungel.
Richtig gehört: Geben Sie den haarigen, flatternden, gefiederten, vielbeinigen Tierchen ein gemütliches Hostel-Zimmer. Sie fragen sich, wie die neuen Besucher ihre Unterkunft bezahlen? Sie halten Ihnen unangenehme Artgenossen vom Leib. Vergessen Sie die kitschigen Zierpflanzen aus dem Gartencenter – klar, sie sehen hübsch aus. Aber wahre Schönheit kommt immer noch von innen – und die aufgeplusterten Blüten haben keine Nahrung für deine Nützlinge. Wenn die Versorgung nicht stimmt, bleiben auch die Gäste aus. Deshalb sagen wir: Zierpflanzen ade – willkommen Wildpflanzen und Kräuterbeet. Und schon bald wird Ihr Balkon ein Nistplatz, und Sie haben einen ganzen Insektenschwarm – und viele Stammgäste.
Wir checken die Gästeliste: Heuschrecken, Bienen, Hummeln, Käfer, Schmetterlinge, Vögel … Auch die kleinen, unscheinbaren Jägerinnen, die eher unangenehme Gefühle auslösen, sind vertreten. Aber: Spinnen sind nützlich für den Balkongarten und auch gar nicht gefährlich. Also lassen Sie die kleinen Tierchen doch in Ihren Pflanzen herumhängen. Und lassen Sie sich vom knuffigen Äußeren eines Marienkäfers nicht täuschen, denn der kleine Kerl hat es faustdick hinter den Fühlern. Keiner ist so effizient in der Blattlausbekämpfung wie er.Löwenzahn-Team
Bee Good: Tränke und Nisthilfe für Bienen bauen
Bienen sind durstig – eine Bienentränke ist ruckzuck gestaltet. Ideal ist eine flache Schale, zum Beispiel ein größerer Untersetzer. In diesen geben Sie Steine, kleine Holzstücke oder Kork. Gut ist auch ein kleines Moosbeet, auf dem die Bienen landen können. Stellen Sie die Tränke an einen sonnigen, windgeschützten Ort, und tauschen Sie das Wasser regelmäßig aus.
Auch Nisthilfen für Wildbienen können Sie selber machen. Die einfachste, aber sehr beliebte Variante ist eine alte Blechdose und hohle Stängel. Bei den Stängeln haben sich Bambus, Schilf und Natur-Strohhalme bewährt. Etwas Gips auf dem Boden der Doseninnenseite hält die abgeschliffenen Stängel fest.
Dein fantastischer Balkongarten
19,90 Euro Löwenzahn Verlag
Der kleinste Garten ist ein Topf, heißt es. Sie werden staunen, was auf Ihrem Balkon alles sprießen kann. Das Buch ist ein kreativer Ratgeber für jedermann, der seinen Balkon sinnvoll gestalten, ausbauen und erweitern möchte. Zu jedem Themenbalkon gibt es Tipps, und passende Pflanzen werden ausführlich in einem Pflanzen-
porträt vorgestellt. Die vielen bunten Fotos und Zeichnungen sind nicht nur hilfreich, sondern machen das Durchblättern des Buches zu einem echten Erlebnis.
WAS BEDEUTET …
… Ich habe keinen Bock. Die Redewendung wurde in den 1980er-Jahren zu einer Lieblingsfloskel in der Jugendsprache. Die Teens und Twens hatten zum Beispiel Bock auf Party und keinen Bock auf Schule. Der Bock steht als Synonym für Lust. Allerdings stammt der Begriff ursprünglich nicht aus der Tierwelt. Vielmehr wird seine Herkunft aus der Gauner- und Bettlersprache – dem Rotwelsch – hergeleitet. Dort bedeutete „bokh“ Hunger. Wer „bokh“ hatte, war hungrig. Ob sich die Jugend der 80er an dem Rotwelschen orientiert hat, ist nicht bewiesen. Die Redewendung ist aber bis heute populär.
… Der kann mir nicht das Wasser reichen. Auch wenn es im Mittelalter nicht weit her war mit der Hygiene, so gab es doch klare Reinlichkeitsregeln bei den Mahlzeiten. Da der Gebrauch von Besteck noch nicht üblich war und man mit den Fingern aß, wurde den Herrschaften in vornehmen Häusern vor dem Essen ein Schälchen mit Wasser zur Reinigung der Hände ge-reicht. Allerdings durften nur auserwählte Diener den Rittern und Damen das Wasser reichen. Wer in der Rangordnung weiter unten stand, war es nicht wert, diese Tätigkeit auszuführen. Die Redensart bürgerte sich ein und meint heute, dass jemand einem anderen unterlegen ist.
… über die Stränge schlagen. Übermütige Kinder werden meist zurechtgewiesen, denn schnell einmal geht in der Ausgelassenheit etwas zu Bruch: Übermut tut selten gut, lautet ja auch ein altes Sprichwort. Wer übermütig ist, schlägt auch gern „über die Stränge“. Dieser bildhafte Ausdruck stammt aus der Zeit, als man noch mit Kutschen fuhr: Keilt ein ins Zuggeschirr eingespanntes Pferd aus, dann stellt es sich auf die Vorderbeine und schlägt mit den Hinterbeinen über die Zugseile, also die Stränge, hinaus. Dass dies für die gesamte Kutschenbelegschaft gefährlich sein kann, versteht sich fast von selbst.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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