MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 26. Jänner 2025
Vorboten auf das Gartenjahr

Jetzt beginnt die Zeit um Gemüsesame in Vorkultur auszusäen.  | Foto: istockphoto.com
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  • Jetzt beginnt die Zeit um Gemüsesame in Vorkultur auszusäen.
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Vorkultur ist die Vorfreude auf frisches Gemüse.
Bei der Aussaat von Samen unterscheidet man zwischen Direktsaat und Vorkultur. Bei der Vorkultur werden Samen in eine Schale (Anzuchtschalen, Joghurtbecher, Eierkartons …) gegeben, um eine Vorkeimung zu erreichen.
Die Vorkultur vieler Pflanzen ist sinnvoll, denn viele Samen haben hohe Keimtemperaturen, die wir erst zu einem späteren Zeitpunkt im Garten haben. Das Vorkultivieren bietet eine Erntesaisonverlängerung.
Die Vorkultur hat auch einen Nachteil –
es ist recht viel Arbeit: ansäen, warm keimen lassen, dann wieder hinausstellen zum Abhärten, und wenn es zu kalt ist, die Pflanzen wieder hineinstellen.
Dem steht eben die frühere Ernte gegenüber, und so manche Pflanzen würden die erste Schnecken-Attacke nicht überstehen und gleich beim Keimen aufgefressen werden. Auch würden manche Pflanzen nicht ausreifen, denn in manchen Gegenden ist die warme Zeit nur von kurzer Dauer.
Jede Pflanze hat eine bestimmte Keimtemperatur und eine Mindestkeimtemperatur. Wenn diese eingehalten wird, dann wächst die Pflanze gesund an. Unter der Mindestkeimtemperatur keimen die Samen nicht.
Bei Pflanzen mit hoher Keimtemperatur wie Melanzani, Paprika und Melonen können Sie die Saatkisten in der Nähe von Heizkörpern aufstellen. Samen dürfen nie austrocknen, sonst startet der Keimprozess nicht. Das heißt immer wieder die Erde besprühen, dann sprießen die Pflanzen.
Angelika Ertl

Vorkultur im Gewächshaus
Bis Gemüse am Balkon, auf der Terrasse oder im Freiland gepflanzt werden kann, dauert es noch einige Zeit. Aber einige Gemüsepflanzen können bereits im Gewächshaus vorgezogen werden.
Paprika und Chili: Vorkultur Mitte Februar; auspflanzen: Ende Mai.
Kürbis: Vorkultur ab Mitte März bei einer Keimtemperatur von 20 bis 25 Grad; Aussaat Anfang April; auspflanzen Ende Mai.
Zucchini: Vorkultur ab Mitte April; Keimtemperatur 18 bis 24 Grad. Direktsaat ab Mitte Mai bis Juni. Mindestens zwei Pflanzen setzen, dann haben sie besseren Fruchtansatz; regelmäßige Wasserversorgung.
Zucker- und Honigmelonen, Wassermelonen: Aussaat ab Mitte Mai bei einer Keimtemperatur von 25 bis 28 Grad. Auspflanzen ab Ende Mai bis Juni.

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Mit der ersten Saat wächst auch die Vorfreude auf das neue Gartenjahr.
Angelika Ertl
Bio-Gärtnerin

Ansaatratgeber
Die Samen benötigen zum Keimen keinen Dünger – es gibt eigene Anzuchterde, die nicht gedüngt ist. Gedüngte Erde würde den jungen Pflanzen schaden.
Es gibt auch Samen, die Lichtkeimer sind – das heißt, es darf keine Erde über dem Samen sein. Dazu gehören Kresse, Salat und Basilikum.
Viele Pflanzen können Sie auch ins Frühbeet aussäen oder im Gewächshaus in Kistchen oder Schalen säen.
Bei größeren Pflanzen wie Zucchini, Gurken, Kürbissen und Melanzani gebe ich einen Samen gleich in einen kleinen Topf. Wenn sie groß genug sind, pflanze ich sie nach den Eisheiligen in das Beet. Diese wärmeliebenden Gemüsepflanzen reagieren sehr empfindlich auf frostige Temperaturen. Lieber ein paar Tage länger warten, dafür eine wirklich gute Ernte bekommen.
Die optimale Keimtemperatur gilt nur bis zur Keimung – dann sollten Sie die Kisterln wieder an einen kühleren Platz stellen. Wir nennen das „Abhärten der Pflanzen“, damit sie mit den Temperaturen im April, wo es noch kalt sein kann, gut zurechtkommen. Das Abhärten gilt auch für die großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht.

Jetzt beginnt die Zeit um Gemüsesame in Vorkultur auszusäen.  | Foto: istockphoto.com
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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