Familie
Tücher für mehr Kreativität

Spielen in der Natur. Die vorhandenen Materialien geben der Fantasie mehr Freiraum. | Foto: pixabay
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Freies Spielen ist von zentraler Bedeutung.

Aus suchtpräventiver Sicht stellt der Erwerb von Lebenskompetenzen einen wesentlichen Teil dar, um Kinder für die Herausforderungen des Lebens stark zu machen. Für die Persönlichkeitsentwicklung und auch den Erwerb wichtiger Lebenskompetenzen ist das freie Spielen von zentraler Bedeutung.
Das freie Spiel sollte viel Raum einnehmen. Wenn das Kind lernt, es macht immer jemand etwas mit mir, wird es abhängig von Impulsen und Ideen von außen.
Eine sichere Bindung ist die Basis für die autonome Spielentwicklung. Fehlt die sichere Bindung, ist das Kind emotional nicht „satt“ und nicht frei, um zu spielen. Eine sichere Bindung entsteht, wenn man das Kind beim Anziehen, Wickeln, Waschen mit einbezieht, darauf bedacht ist, dass es sich wohlfühlt und eingeladen ist, sich aktiv zu beteiligen.
Eine weitere Voraussetzung ist die freie Bewegungsentwicklung. Wir unterstützen Kinder dabei, indem wir ihnen viel freien Platz bieten und sie nicht in eine Position bringen, die sie selbst noch nicht einnehmen können. Lässt man Kinder sich frei entwickeln, bekommen sie ein gutes Körpergefühl und wissen, was sie sich zutrauen können.
Auch die Auswahl der Spielmaterialien ist von Bedeutung – Alltagsmaterialien (Schachteln, Schüsseln, Wäscheklammern, Tücher etc.), deren Funktion nicht festgelegt ist, haben einen hohen Aufforderungscharakter und fördern die Kreativität. Die Devise für die Erwachsenen ist „mehr zuschauen und weniger tun“, auch wenn uns das nicht immer leichtfällt.

Doris Lepolt, VIVID

Online-Vortrag
Spielen einmal anders

Die Auswahl an Spielzeug im Kinderzimmer lässt kaum Wünsche offen. Dennoch machen sich bei Kindern oft Langeweile und Überdruss breit. Dies stellt Eltern oft vor Herausforderungen im Familienalltag. Dabei ist gerade das Vertiefen im Spiel und die ausgewogene Balance zwischen Fördern und Überfordern wichtig für die Entwicklung. Erfahren Sie im Vortrag, wie Sie als Eltern förderliche Rahmenbedingungen schaffen für das wertvolle freie Spiel beim Vortrag von Mag.a Doris Lepolt, VIVID – Fachstelle für Suchtprävention.
Mittwoch, 24. November, 19 bis 20.30 Uhr, Online über Zoom.
Anmeldung und Infos: Katholisches
Bildungswerk, Tel. (0 31 6) 80 41-345, kbw@graz-seckau.at

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Clara sammelt
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Clara möchte etwas sammeln, aber was? Steine, Knöpfe, Teebeutel ... Ideen hat Clara viele, aber nicht mit jeder macht man sich beliebt – sehr zur Freude des staunenden Publikums! Ursula Poznanskis Clara ist phantasiebegabt, liebenswert und mit bemerkenswertem Pragmatismus ausgestattet. Ihre abenteuerliche Suche nach dem idealen Hobby macht Lesespaß vom Feinsten. Ina Hattenhauer illustriert mit Witz und vielen flotten Ideen.

Zum Nachdenken

Mir ist so langweilig!
Als Mama, die ich gerade nicht weiß, wo mir zwischen all den Dingen, die ich noch erledigen sollte, der Kopf steht, klingt dieser Satz aus Kindermündern manchmal wie ein schlechter Scherz. In jedem Zimmer gibt es quasi eine Spielecke, gipfeln tut die ganze Ansammlung im Kinderzimmer als undefinierbarer Haufen aus Plastik, Holz und Magnetkugeln. Zu Geburtstagen und Weihnachten gibt es die langersehnten Spielsachen,
die dann nach der ersten Begeisterung auf dem besagten Haufen landen.
Wann und wie spielen meine Kinder am liebsten? Wenn das Zimmer aufgeräumt ist, nur wenige Spielsachen sichtbar sind und wenn Freunde und Freundinnen zum Spielen
kommen.
Langeweile manchmal auszuhalten ist ein Lernprozess für meine Kinder. Sie sind es nicht mehr gewohnt, dass nichts passiert. Denn wenn sie nichts zum Spielen finden, werden vehement Fernseher, Handy und Co. zur Unterhaltung eingefordert. Gestärkt durch einen Elternbildungsworkshop des Katholischen Bildungswerks zum Thema „Spielzeugfrei“, kommt mir bei der Aussage „Mir ist so langweilig“ immer öfter der Satz über die Lippen: „Super, das freut mich für dich!“
Die Kinder freut es in diesem Moment zwar nicht, aber fast immer ergibt sich aus dieser Langeweile ein kreatives Spiel, eine Bastelidee, oder sie treffen sich mit anderen „LeidensgenossInnen“. Und ich darf stolz auf mich selber sein, das Jammern und Nörgeln ausgehalten zu haben, um meinen Kindern eine neue Lernerfahrung zu ermöglichen.

Maria Menhart
Die Autorin ist pädagogische Mitarbeiterin im Katholischen Bildungswerk.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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