Klima
Schutz der Eisströme
Gletscher sind aktiv an unserem Klima und unserem Leben beteiligt.
Die ökologisch enorm bedeutsamen Gletscher sind durch den menschengemachten Klimawandel stark bedroht. Durch die fortschreitende Erderwärmung schmelzen sie in einem beispiellosen Tempo – das hat weitreichende und in vielen Szenarien katastrophale Folgen: Der Anstieg des Meeresspiegels ist eine Gefahr für Küstengebiete weltweit durch Überschwemmungen. Gleichzeitig droht in vielen Regionen, die vom Schmelzwasser der Gletscher abhängen, Wassermangel und Dürre.
Das Schmelzen der Gletscher ist vor allem eine langfristige Bedrohung. Ihr Verlust führt zu einer Verringerung der verfügbaren Wassermenge, was wiederum die Lebensgrundlage von Menschen und Tieren beeinträchtigt. Darüber hinaus kann das Verschwinden der Gletscher die regionalen Wetterbedingungen verändern und zu erhöhter Instabilität führen – das ist bereits heute spürbar.
Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung: Durch die Eindämmung der globalen Erwärmung und die Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen wird das Schmelzen der Gletscher verlangsamt. Wissenschaftler weltweit arbeiten an innovativen Lösungen und Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Schutz der Eisströme. Sie sind jedoch nicht nur faszinierende Naturphänomene und lebenswichtige ökologische Ressourcen, sondern auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft und unserer Beziehung zur Natur.
Deike
Pasterze schmilzt
Gletscher erinnern uns an die Schönheit und die Macht der natürlichen Welt – gleichzeitig fordern sie uns heraus, unsere Auswirkungen auf diese Welt zu überdenken und verantwortungsvoll zu handeln.
Ein Blick auf die eindrucksvollen Riesen zeigt: Sie sind weit mehr als nur passive Formationen. Sie sind aktiv beteiligt an unserem Klima, unserer Kultur und unserem Leben. Österreichs größter Gletscher ist mit fast 8 km Länge die Pasterze am Fuße des Großglockners. Doch: Sie zieht sich zurück, schmilzt jedes Jahr mehr. Das berührt Menschen emotional. Nicht verwunderlich, denn hier sind die Folgen des globalen Klimawandels direkt sichtbar.
Für Sie gelesen
Von der Schwierigkeit, den Kopf zum Himmel zu heben
Simone Weil
Westend Verlag
Mutig und mit beispiellosem Einsatz kämpfte Simon Weil zeit ihres Lebens für eine bessere Welt. Im Mittelpunkt steht ihre Vision zur Lösung der sozialen Frage in engem Verhältnis zu Gott, es geht um einen „geistlichen Umgang“ mit „geistlosen Routinen“: Fremdbestimmtheit und Sinnlosigkeitsempfindungen, die sich bis heute weiter ausbreiten.
GLETSCHER
Zwischen Mythologie und Klimakrise
Gletscher haben die Fantasie des Menschen seit jeher angeregt und finden sich in zahlreichen Mythen, Legenden und den sogenannten Gletschersagen wieder. Besonders in der Alpenregion zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz sind solche Geschichten tief in der Kultur verankert. Die meisten ranken sich um Ötzi, eine gut erhaltene Gletschermumie, die 1991 in den Ötztaler Alpen gefunden wurde. Ähnliche Erzählungen – aber eher fantasievolle – gibt es auch in der Schweiz und in Deutschland, wo Gletscher oft als Wohnorte von Geistern und anderen mystischen Wesen dargestellt werden.
Die Bedeutung von Gletschern geht jedoch weit über die Mythologie hinaus. Sie speichern rund 70 Prozent des Süßwassers der Erde und spielen daher eine entscheidende Rolle in unserem globalen Ökosystem. Im Frühjahr und Sommer schmelzen die Gletscher in den Alpen teilweise und liefern so Wasser für Flüsse und Bäche.
Darüber hinaus wirken Gletscher als natürliche Klimaregulatoren. Sie reflektieren Sonnenstrahlen und tragen so zur Abkühlung der Erdatmosphäre bei. Auf diese Art helfen sie dabei, das globale Klima im Gleichgewicht zu halten – wobei ausgerechnet hier die große Gefahr für Gletscher weltweit liegt.
Deike
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.