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Die Farbe Grau

Grau hat als unbunte Farbe trotzdem viele Zwischentöne. | Foto: pixabay
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Grau: Reiz zwischen Licht und Schatten.

Rot steht für die Liebe, Grün für die Hoffnung und Blau für Harmonie, Vertrauen und Treue. Aber was symbolisiert eigentlich Grau? Grau ist im Grunde genommen gar keine Farbe, sondern ein Farbreiz, der sich zwischen Schwarz und Weiß bewegt: Weiß steht für das Leben und Schwarz für den Tod.

Das unbunte Grau aber hat einen ganz eigenen Charakter und deutlich mehr zu bieten, als viele denken. Der Mensch erkennt bis zu 60 unterschiedliche Grauwerte. Das ist besonders wichtig, wenn wir wenig Licht zur Verfügung haben, denn dann „verschwinden“ für uns die Farben. In unserem Auge sind dafür die Stäbchen zuständig, die viel lichtempfindlicher sind als die farbempfindlichen Zapfen. Aus diesem Grund heißt es auch: Nachts sind alle Katzen grau.

Die Fotografie hat diese Sichtweise zur Kunstform erhoben – sie bietet eine große Anzahl an Halbtönen, die wie Licht und Schatten einen ganz besonderen Effekt erzielen. Grau bekommt hier einen edlen Touch und wirkt silberfarben. Wer einen schwarzen Anzug trägt, geht damit am ehesten auf eine Beerdigung, wer einen anthrazitfarbenen Anzug im Schrank hängen hat, ist bestens für ein Businessgespräch gerüstet, kann zu einer Hochzeit gehen oder auch in die Oper. Grau steht hier für Kompetenz, Edelmut und Neutralität.

Edel und seriös wirken zum Beispiel die Elemente und Stoffe Silber, Platin, Grafit und Schiefer – sie alle stellen eine modern-zeitlose und zurückhaltende Sachlichkeit dar.

Deike

Grau steht auch für Weisheit und Würde

Die graue Eminenz demonstriert Autorität, graue Haare das Alter, und unsere grauen Zellen sind zuständig für Ideen, Wissen und Intelligenz. Ebenso wirkt Grau formal, verschlossen und einsam – warum sonst wird vom grauen Alltag und von der grauen Maus gesprochen, die in der Masse verschwindet? Diese Eintönigkeit macht sich auch an Tagen bemerkbar, an denen der Himmel grau ist: Die Farben verlieren ihre Wirkung, der Alltag scheint monoton. Wer von der grauen Vorzeit spricht, meint eine Epoche, von der wir eher wenig wissen.
Im Christentum gibt es übrigens ein Bild Jesu, der als Weltenrichter am Ende aller Zeit einen grauen Mantel trägt. Damit signalisiert er, dass er unparteiisch ist – also keine Farbe bekennt.

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Einen Atemzug über mich hinaus
Markus Inama, 19 Euro
Tyrolia Verlag

Die Sehnsucht nach Freiheit ließ den jungen Vorarlberger Markus Inama 1983 für ein Jahr nach Amerika, dem Land seiner Träume, aufbrechen. Zahlreiche Erfahrungen mit Menschen am Rande der Gesellschaft prägten und begleiteten ihn auf seiner spirituellen Suche. Nach der Rückkehr und einigen „Zwischenstopps“ führte ihn sein Weg in eine Obdachloseneinrichtung in Wien, wo er die Jesuiten kennen lernte. Im Jahr 1987 trat er in die Gemeinschaft ein. Eine moderne Berufungsgeschichte.

WARUM …

… werden Haare grau? Früher oder später passiert es bei jedem: Uns wachsen graue Haare. Dabei ist dieser Ausdruck genau genommen nicht ganz korrekt. Denn eigentlich erscheinen uns die Haare nur in dieser Farbe – in Wirklichkeit sind sie weiß. Der Eindruck entsteht, weil sich weiße und farbige Haare mischen. Jeder trägt eine Veranlagung in sich, die bestimmt, wann und wie stark man ergraut. Das Pigment Melanin
ist für die Haarfärbung verantwortlich. Im Alter nimmt die Melaninproduktion ab, statt-dessen lagern sich Luftbläschen in den Haaren ab, die uns
dadurch weiß erscheinen.

… hat unser Auge einen blinden Fleck?
Jeder Mensch ist ein bisschen blind, und zwar an einem kleinen Fleck mitten im Auge. Auf unserer Netzhaut befinden sich Stäbchen und Zapfen, die Sinneseindrücke des Auges über den Sehnerv ans Gehirn leiten. An der Stelle, wo der Sehnerv an die Netzhaut grenzt, fehlen diese Stäbchen und Zapfen. Dort nehmen wir keine Sinneseindrücke auf: Wir sind blind. Normalerweise merken wir davon nichts, denn das zweite Auge und das Gehirn gleichen diesen Fleck aus.
Halten wir aber ein Auge zu und blicken auf kleine Bilder mit einem bestimmten Abstand voneinander, verschwindet eins. Genau da ist unser blinder Fleck.

… sind Regenwolken grau?
Wolken sind entweder strahlend weiß oder grau bis beängstigend schwarz. Wir alle wissen aus Erfahrung, dass dunkle Wolken normalerweise Regen bedeuten. Der Grund dafür ist die Lichteinstrahlung. Wolken bestehen aus Wassertropfen, die das Licht ablenken. Je dichter und dicker eine Wolke ist, desto mehr Wassertropfen enthält sie, und dementsprechend können weniger Sonnenstrahlen durch sie hindurch auf die Erde dringen. Durch eine dicke Regenwolke gelangen fast gar keine Sonnenstrahlen mehr auf die Erde, sodass sie uns fast schwarz erscheint.

Deike

Grau hat als unbunte Farbe trotzdem viele Zwischentöne. | Foto: pixabay
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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