Familie
Bedrohte „Zieher“ im Anflug

Weißstörche sind etwa 80 bis 100 cm lang, haben eine Flügelspannweite von rund 200 bis 220 cm und wiegen zwischen 2,5 und 4,5 kg. Sie verständigen sich durch Klappern mit dem Schnabel, weshalb sie auch Klapperstörche genannt werden.  | Foto: Karolina Brunner
3Bilder
  • Weißstörche sind etwa 80 bis 100 cm lang, haben eine Flügelspannweite von rund 200 bis 220 cm und wiegen zwischen 2,5 und 4,5 kg. Sie verständigen sich durch Klappern mit dem Schnabel, weshalb sie auch Klapperstörche genannt werden.
  • Foto: Karolina Brunner
  • hochgeladen von SONNTAGSBLATT Redaktion

Jetzt im Frühjahr kommen die meisten Vogelarten wieder zurück.

Die Nächte sind wärmer, die Tage länger und das Zwitschern und Trillern im Grünen ist nicht zu überhören. Denn wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen, ist es Zeit für die Zugvögel, den weiten Weg von ihren Überwinterungsquartieren zurück nach Mitteleuropa zu nehmen. Während der Wintermonate verlassen sie ihre Brutgebiete und fliegen in wärmere Regionen in Südeuropa oder Afrika, manche von ihnen sogar bis nach Indien. VogelkundlerInnen unterscheiden dabei zwischen „Langstrecken-Ziehern“ wie dem Kuckuck, der Nachtigall oder dem Storch und „Kurzstrecken-Ziehern“ wie dem Kranich, dem Kiebitz oder dem Star. In Österreich sind rund zwei Drittel der Brutvogelarten Zugvögel.

Warum aber unternehmen Vögel diese Odysseen, die sie über Tausende von Kilometern über Gewässer, Gebirge und Wüsten führen? Der Grund für den Wegzug sind nicht so sehr die Minustemperaturen, als vielmehr die Nahrungssuche, die durch die winterlichen Bedingungen erschwert oder unmöglich wird. Sobald es wärmer wird, kehren sie wieder aus ihren Überwinterungsquartieren zurück, um im Frühling und Sommer von den reichhaltigen Nahrungsquellen zu profitieren und ihre Jungen großzuziehen.
Die Zeit der „Abreise“, die Richtung und die Entfernung des Zugs sind bei den meisten Zugvogelarten genetisch festgelegt, was auf einen angeborenen Zuginstinkt hindeutet.

naturschutzbund.at

Gefahr in Verzug

Zugvögel sind auf ein intaktes Netzwerk von Lebensräumen, wie Brutplätze, Überwinterungsregionen und Rastplätze, entlang ihrer Wegstrecke angewiesen. Diese sind jedoch gefährdet: Die Klimaerwärmung lässt auf Zugvögelrouten Feuchtgebiete als unersetzliche Wasserquellen austrocknen, extreme Wetterverhältnisse erschweren die Wanderung und beeinträchtigen den inneren Zyklus des Brut- und Zugverhaltens der Vögel. Gleichzeitig wird Lebensraum durch großflächige Verbauungen zerstört.
Auf naturbeobachtung.at werden Wildvogelbeobachtungen erfasst, um Naturschutzmaßnahmen abzuleiten.
◉ www.naturbeobachtung.at

Für Sie gelesen

Insektengeflüster

Dominique Zimmermann
Leykam Verlag

Insekten bauen Nester mit Klimaanlage, züchten Pilze, ziehen zum Überwintern in den Süden und produzieren schmerzhaftes Gift. Ihre Artenvielfalt und ihre Anzahl übersteigen die aller anderen Tiere an Land. Sie spielen eine entscheidende Rolle für unser Ökosystem. Das Buch ist eine Liebeserklärung an alle Sechsbeiner: Ein Manifest für Empathie und für den Schutz der Biodiversität unseres Planeten.

Tierwelt

Der Storch – Erfinder des Segelfluges

Schon lange bevor der Mensch das Segelfliegen für sich entdeckte, glitt der Storch durch die Lüfte.
Seine große Flügeltragfläche fängt den Aufwind optimal ein. Dadurch kann er bis zu 4000 Meter in die Höhe steigen und erreicht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde. Als Zugvogel kommt ihm diese Eigenschaft zugute. Einer Redensart zufolge bringt der erste Storch, den man im Frühjahr sichtet, einem Geldsegen ein. Das gilt aber nur dann, wenn man gerade Geld bei sich trägt.

In der Frühlingszeit kehren die Störche aus ihren Winterquartieren im Süden zurück. Kaum sind sie dann in Mitteleuropa angekommen, geht auch schon die Brutzeit los. Hier heißt es wieder: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die frühesten Heimkehrer haben die freie Auswahl bei ihren Nistplätzen. Diese finden sich oft auf Haus- oder Kirchdächern und auf freistehenden Kaminen. Im Gegensatz zu anderen Vögeln müssen sie ihre Nester nicht jedes Jahr neu bauen, sondern können auf die aus dem Vorjahr zurückgreifen. Durch kleine Ausbesserungsarbeiten haben sie im Nu wieder ein kuscheliges Zuhause.

Foto: pixabay
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ