Familie

Kindern erklären, was wir zu Pfingsten feiern

Unerwartetes geschieht: So könnte man Erfahrungen mit dem Heiligen Geist beschreiben. Da gelingt plötzlich eine Versöhnung, ein ängstliches Kind kommt aus sich heraus, jemand spürt im Gebet einen inneren Frieden. In der Bibel gibt es viele Erzählungen von solchen überraschenden Ereignissen. Da sitzt eine Gruppe von Menschen zusammen, die Angst hat, verhaftet zu werden. Sie sitzen in einem verschlossenen Raum, und da geschieht etwas Überraschendes: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllt das ganze Haus, in dem sie saßen.“ (Apg 2,2) Die Jünger werden mutig, sie gehen auf die Straße und erzählen von Jesus. Menschen verstehen plötzlich eine Sprache, die sie vorher nicht gekannt haben.
Wer Kindern das biblische Pfingstwunder nacherzählen möchte, kann sich dabei von Videos oder Hörspielen helfen lassen (siehe unsere Medien-Tipps unten). Außerdem helfen konkrete Anknüpfungspunkte aus dem Alltag, das Wirken des Heiligen Geistes, den Jesus allen Jüngern versprochen hat, zu verstehen. Vielen Kindern ist die dritte göttliche Person zunächst aus dem Kreuzzeichen bekannt. Eine Unterscheidung von Geist und Gespenst kann hilfreich sein, denn „Geist“ bedeutet in der Bibel Atem, Wind oder Hauch. Das Bild des Windes (oder Sturms) macht deutlich, dass der Heilige Geist wirkt, auch wenn er unsichtbar ist. So wie der Wind Dinge in Bewegung setzt, so treibt uns Gottes Geist voran und führt uns aufeinander zu, sodass die Gemeinschaft der Kirche entsteht.

Auch der Wind ist unsichtbar

Veranschaulichen kann man das Wirken des Heiligen Geistes mit einer Pusteblume, in die der Wind fährt und deren Samen er in die Luft bläst, oder mit einem Windrad, das nur durch den Lufthauch in Bewegung gerät. Auch ein Luftballon kann deutlich machen, dass erst die Luft ihn zum Fliegen bringt – so wie der Geist Gottes die Menschen mit Mut und Zuversicht belebt.
Spiele-Tipp: Für das Pustespiel sitzen einander zwei Kinder gegenüber, in der Mitte zwischen ihnen liegt ein Wattebausch. Jedes Kind versucht, die Watte über den Spielrand (Tischkante) des Mitspielers zu pusten.
Auch an Bezeichnungen für den Heiligen Geist lässt sich gut anknüpfen: Er wird „Lehrer“ genannt, „Fürsprecher“ und Tröster.

Der Geburtstag der Kirche

Der Heilige Geist macht nicht nur einzelne Menschen lebendig, sondern auch die christliche Gemeinschaft. Die Bibel berichtet zudem vom Überwinden der Sprachgrenze: Menschen aus verschiedenen Völkern verstehen einander, was die Grundlage für die Entstehung von Gemeinschaft ist.
Spiele-Tipp: Aus Lego-Steinen ein Haus bauen, dessen Türen geschlossen sind. Im dunklen Inneren des Hauses stehen (ängstliche) Figuren (die Freunde Jesu), die sich verstecken. Dann kommt der Heilige Geist, die Jünger öffnen die Türen und treten heraus. Wir können darüber sprechen: Wann hatte ich Angst? Wie konnte ich meine Angst überwinden? Wir können Gott immer bitten, uns seinen Geist des Mutes und Trostes zu schenken.
Damit die Gemeinschaft liebevoll zusammenhält, schenkt Gott den einzelnen Mitgliedern verschiedene Gaben („Charismen“ heißt es in der Bibel). Der eine kann andere gut unterrichten, ein anderer versteht es, Trost zu spenden. So kann jedes Talent der Gemeinschaft dienlich sein, weil alle einander ergänzen. Wenn Kinder Erfahrungen mit Kirche und Pfarre haben, kann man über die verschiedenen Dienste sprechen.
PH

Anschauen und anhören
Warum feiern wir Pfingsten? Der unterhaltsame Zeichentrick-Film auf katholisch.de erklärt in 70 Sekunden den christlichen Sinn des Festes.

Pfingsten für Kinder erklärt. Zwei Mitarbeiterinnen der Diözese Linz haben einen Erklärfilm für jüngere Kinder gestaltet, zu sehen unter www.dioezese-linz.at/pfingsten.

Pfingsten: Der Heilige Geist kommt. Ein Erwachsener und ein Kind erzählen gemeinsam die biblische Geschichte des Pfingstwunders. www.die-bibel.de/bibeln/bibel-in-der-praxis/bibel-im-kirchenjahr/pfingsten