UNESCO „Associated Schools Project Network“
KPH Wien/Krems zur UNESCO-Schule ernannt
Nach zwei Jahren war es am 19. Juni soweit: Im Rahmen einer festlichen Zertifizierungsfeier im Festsaal am Campus in Wien-Strebersdorf wurde die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems (KPH) in das nachhaltige UNESCO-Bildungsprogramm aufgenommen. Rektor Hubert Philipp Weber sprach im Rahmen des Festaktes von einer „großen Ehre“, von der UNESCO für „unsere Bildungsarbeit“ gewürdigt worden und in den globalen Kreis der UNESCO-Schulen aufgenommen worden zu sein. Mit der Aufnahme, so Weber, gehe eine große Verantwortung einher. Im Sinne der UNESCO liege der Fokus der KPH nun verstärkt auf nachhaltiger Entwicklung. In der Bildung angehender Pädagoginnen und Pädagogen liege der Schlüssel zu einer nachhaltigen und gerechten Welt für zukünftige Generationen, so der Rektor.
Qualität des Unterrichts
Erst kürzlich hatte die KPH gemeinsam mit anderen Bildungsexperten mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancenfairness an Österreichs Schulen gefordert. Als Vorbilder wurden Bildungseinrichtungen in den USA und in London genannt, wo es Absolventen von Schulen mit 80 Prozent sozial-benachteiligter Kinder zu über 90 Prozent an eine Universität oder Fachhochschule schaffen. Nötig dafür sei die konsequente Unterrichtsentwicklung und pädagogisches Leadership von Lehrkräften.
„Radikale Verbesserung von Lernleistungen ist selbst in den allerwidrigsten Umständen immer möglich.“
„Radikale Verbesserung von Lernleistungen ist selbst in den allerwidrigsten Umständen immer möglich“, lautete u. a. das Forschungsergebnis von Roland Bernhard, Studienleiter in Oxford und Wien sowie Professor für Schulentwicklung und Leadership an der KPH Wien/Krems. Er hat bei dem Forschungsprojekt „School Quality and Teacher Education“ die Auswirkungen der Qualität des Unterrichts auf die Chancenfairness untersucht.
„Es darf in Österreich keine Ausrede mehr geben“, mahnte Bernhard im Zuge der Studienpräsentation. „Schulen mit über 80 Prozent sozial benachteiligten Kindern, von denen der überwiegende Teil nicht Englisch als Muttersprache hat, haben sich innerhalb kurzer Zeit von sogenannten ‚failing schools‘ zu den besten Schulen des Landes entwickelt“, erklärte Bernhard das positive Beispiel von London. Weit über 90 Prozent der Absolventen gingen mittlerweile auf Universitäten.
Das Beispiel der Schulen zeige vor, wie man benachteiligte Kinder aus der Armut holen und sie zu Leistungsträgern der Gesellschaft machen könne. Gelungen sei dieser „London Effect“ durch einen Fokus auf die Qualität des Unterrichts und durch pädagogisches Leadership von Schulleitungen. Nach dem Motto „Lernen von den Besten“ stehen in den Schulen etwa die Klassenzimmer immer offen, Lehrkräfte besuchen einander und geben einander Feedback. Besonders erfolgreiche Lehrkräfte werden ausgewählt, vorzuzeigen, wie ihr Unterricht funktioniert. Ähnliche Erfolge gab es nach diesem Prinzip auch an US-amerikanischen Schulen.
Ziele der UNESCO-Schulen
Das globale UNESCO-Bildungsprogramm hat zum Ziel, die Welt in den nächsten Jahren gerechter und nachhaltiger zu gestalten. Das Netzwerk der UNESCO Associated Schools verbindet über 12.000 Schulen in 182 Ländern der Welt.
Die KPH Wien/Krems ist Österreichs größte private Pädagogische Hochschule mit sieben Standorten in Wien und Niederösterreich zur Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Sie wurde von der Hochschulstiftung der Erzdiözese Wien errichtet und wird von dieser gemeinsam mit der Diözese St. Pölten erhalten. Die Hochschule hat derzeit ca. 2.600 Studierende in der Erstausbildung, ca. 1.000 Studenten in Weiterbildungslehrgängen und rund 13.700 Studierende im Bereich der Fortbildung.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.