Kommentar
Europa
„Krieg in Europa“ hieß es letzte Woche plötzlich in Zeitungen und Online-Medien, die Aufregung war groß. Überraschend war dabei nicht nur das Wort „Krieg“ im Zusammenhang mit „Europa“, sondern auch das Wort „Europa“ im Zusammenhang mit der Ukraine.
Dass das 44-Millionen-Einwohner-Land, das fast so groß ist wie Deutschland und Polen zusammen, ein durch und durch europäisches Land ist, war bis dahin kaum im Bewusstsein der Menschen und Politiker/innen. „Europa“ benützt man häufig als Kurzform für „Europäische Union“ und nimmt dabei in Kauf, dass 20 europäische Länder in einen toten Winkel rutschen, wo sie selten gesehen werden und gefühlsmäßig außerhalb Europas liegen. Das gilt für ost- und südosteuropäische Länder mehr als etwa für die Schweiz.
Wenn Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag sagte „They belong to us“ – „Sie gehören zu uns“, dann sagte sie damit eigentlich nichts Neues und doch etwas Revolutionäres. Der entsetzliche Angriffskrieg Wladimir Putins hat etwas bewirkt, wovon Corona nur träumen ließ: dass der Zusammenhalt wächst. Möge dieser Trend anhalten, auch wenn der Krieg hoffentlich bald vorbei ist.
MONIKA SLOUK
monika.slouk@koopredaktion.at
Autor:Monika Slouk |
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