Inge Friedl

Beiträge zum Thema Inge Friedl

Geschichtliches & Wissen
Foto:  Archiv Friedl / Kortschak

Dinge mit Geschichte(n) von Inge Friedl
Die Schuhe

Kaum war es im Frühjahr warm genug, gingen Kinder früher barfuß. „Bloßfüßig“ zu gehen war nicht unbedingt ein Zeichen für Armut. Im Sommer gingen alle Kinder, außer am Sonntag zur Kirche, immer ohne Schuhe. Durch das ständige Barfußlaufen waren die Fußsohlen unempfindlich geworden und man spürte weder steinige Wege noch Stoppelfelder. In erster Linie liefen die Kinder barfuß, um die kostbaren Schuhe zu schonen. Da Geld oft Mangelware war, wurden Kleidung und Schuhe nur für die ältesten...

  • 19.06.24
Geschichtliches & Wissen
Foto: kristall / Adobe

Dinge mit Geschichte(n) von Inge Friedl
Zapfen, Moos und viel Fantasie

Zur Kindheit am Land gehörte früher in jedem Fall das „Zapfen-Spiel“. Eine Bäuerin erinnert sich: „Aus dem Wald haben wir uns Fichtenzapfen geholt, das waren unsere Viecherln, die Kühe, die Kalben und die Ochsen. Aus Steinen haben wir Mauern für den Stall gemacht. Der Weidezaun waren ein paar gelegte Äste. Und so haben wir gespielt: Die Kühe gehen auf die Weide. Dann kommen sie wieder in den Stall zurück.“ Mit nichts als Zapfen, Moos, Holz und Ästen entstand so ein kompletter Bauernhof mit...

  • 08.05.24
Geschichtliches & Wissen
Eine Kartenrunde in einem Bauernhaus in den 1950er-Jahren. Noch hängt die Petroleumlampe an der Wand. | Foto: Archiv Friedl / Öller

Lichtmess
Von Kerzenlicht und Petroleumlampe

Vor einigen Jahren war ich bei einer älteren Frau im Ennstal zu Gast. Es war Winter, wir saßen in ihrer Küche, es wurde langsam dämmrig und sie machte keine Anstalten, das Licht einzuschalten. Mir kam das merkwürdig vor, bis es schließlich auch mir „dämmerte“. Es war für diese Frau völlig natürlich, auch einmal eine Zeitlang das Halbdunkel auszuhalten. Sie war noch in einer Zeit ohne Strom aufgewachsen. Von klein auf war sie es gewohnt, dass es nicht immer beinah „taghell“ war. Gearbeitet wurde...

  • 31.01.24
Serien
Eine Bauernfamilie beim Mittagessen, um 1960. Alle ess aus einer gemeinsamen Schüssel. | Foto: Arndofer / Archiv Friedl

Dinge mit Geschichte(n) von Inge Friedl
Der Löffel unter'm Tisch

Der Gegenstand, vom dem ich heute erzählen will, ist nur mehr in der Redewendung „den Löffel abgeben“ gegenwärtig. Viele wissen, dass dies „sterben“ bedeutet, haben aber keine Ahnung, wie es zu dieser Redewendung kam. Machen wir eine kleine Zeitreise zu einem Bauernhof, sagen wir in die 1950er Jahre. Die Bäuerin ruft zum Mittagessen. Bauersleut’, Dienstboten und Kinder stellen sich zum Tisch, um zu beten. Mit dem „Amen“ setzen sich alle auf ihre Plätze. Das Essen wird in einer großen Schüssel...

  • 01.03.23
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