2. Adventsonntag | 6. Dezember 2020
Meditation

Pierre Soulages, Fenster in der Abteikirche von Conques, Frankreich  1987–94. | Foto: Kurt Zisler
  • Pierre Soulages, Fenster in der Abteikirche von Conques, Frankreich 1987–94.
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Advent: Licht im Dunkel

Die romanische Abteikirche Conques aus dem 12. Jahrhundert ist eine wichtige Station der Pilger auf dem Jakobsweg.

Pierre Soulages hat sie als Jugendlicher kennen gelernt. „Im Raum dieser Abteikirche wurde mir mit einem Mal die Schönheit der romanischen Kunst geoffenbart und meine Sehnsucht, Maler zu werden.“

In der Gestaltung der Glasfenster ließ er sich von der romanischen Architektur in-spirieren. In seinem künstlerischen Schaffen bevorzugt Soulages braune und schwarze Farben.

Im Jahre 1979 hat er dabei eine entscheidende Entdeckung gemacht. Schwarz kann in seinen Schraffierungen Licht widerspiegeln, so als ob man durch das Schwarz hindurch zum Licht durchsieht. Seither nennt er seine Malerei „Outrenoir“ („jenseits von schwarz“). „Outrenoir“: jenseits des Schwarz ein reflektiertes Licht, verwandelt durch das
Schwarz.

Im Dunkel ein Licht zu sehen, davon erzählt auch die Bibel.
„Jakob kam an einen bestimmten Ort und übernachtete dort, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein. Da hatte er einen Traum: Siehe, eine Treppe stand auf der Erde, ihre Spitze reichte bis zum Himmel. Und siehe: Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder.“
(Exodus 28,10–12)

Auch wenn es in unserem Leben dunkel ist, können wir Gott erfahren.
Kurt Zisler

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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