Pfingstsonntag | 19. Mai 2024
Kommentar

Gehaltvoll reden, nicht gewaltvoll

Eine Verrohung der Sprache wird vielerorts beklagt. Ob in den Echokammern der sozialen Netzwerke, im politischen Diskurs oder auf der Straße, überall scheint der Pegel an Aggression, Hass und verbaler Gewalt zu steigen und das Verständnis für Andersdenkende und -lebende zu sinken. Es ist wohl eine Folge der Reizüberflutung, der Überforderung angesichts der Undurchschaubarkeit vieler Vorgänge, sowie des Misstrauens gegenüber den Machthabenden.

Als sich das Pfingstwunder ereignet, sind Menschen aus vielen Ländern in Jerusalem versammelt, es geschieht inmitten einer multikulturellen Gesellschaft. Und was allen sofort auffällt: Die Apostel sprechen eine andere Sprache. Sie reden geistvoll und zu Herzen gehend. Sie reden so, dass es alle verstehen können. Dabei reden sie immerhin über das Wirken Gottes in dieser Welt.

Auch unser Reden als Christinnen und Christen soll diesen pfingstlichen Geist atmen. Es soll gehaltvoll sein, nicht gewaltvoll oder banal, es soll nicht polarisieren, sondern integrieren, nicht verletzen, sondern versöhnen. Es soll nicht Resignation verbreiten, sondern Hoffnung wecken, und es soll eine Kraft haben, die zum Tun führt.

Alfred Jokesch
alfred.jokesch@sonntagsblatt.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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