Mensch/Priester - Pfarrer Wolfgang Fank
Vom rauchenden Kaplan zum Photovoltaik-Pfarrer
Verliebt in die Lehrerin war Wolfgang Fank mit neun Jahren. „Die heirate ich, und wenn ich sie nicht bekomme, werde ich Pfarrer“, wusste der Volksschüler. „Die Lehrerin war aber mit dem Baumeister verbandelt“, blickt der 66-jährige Oststeirer zurück. Er ist seit 1995 Pfarrer von Dechantskirchen und will das „noch zehn Jahre sein“. Am Telefon meldet er sich: „Herzliche Grüße aus der sonnigen Pfarre.“ Mit seinem Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung hat er bei der Kirche eine Photovoltaikanlage aufgestellt. Er strebt aber auch als Seelsorger eine „sonnige Atmosphäre“ im Umgang miteinander an.
Vom Bauernhof der Eltern in Vorau sah Wolfgang zum nur drei Kilometer entfernten Stift der Augustiner Chorherren. „So etwas wie die schwarzen Herren drinnen“ wollte er werden.
Den jungen Gymnasiasten im Bischöflichen Seminar in Graz plagte zuerst „fürchterliches Heimweh“. Sein priesterlicher Onkel besuchte ihn und meinte: „Wenn es gar nicht geht, kommst du halt heim.“ Der Pfarrer erinnert sich genau: „Ab dem Moment wusste ich, dass ich bleibe.“ Jetzt wurde das Seminar für den Sportbegeisterten – nächstes Jahr will er mit dem Fahrrad wieder den Großglockner bezwingen – zur Traumzeit.
Am Simulaungletscher im Tiroler Ötztal, wo später der „Ötzi“ entdeckt wurde, stürzte der in Innsbruck Theologie Studierende in eine Spalte. „Ein einziger Gedanke“ kam ihm, als er an diesem 3. März 1967 auf die Retter wartete und auch mit dem Tod rechnete: „Die Barmherzigkeit Gottes ist überaus groß.“
Als Augustiner Chorherr wurde Mag. Fank nach der Priesterweihe Kaplan in Vorau, Pinggau und Wenigzell, danach neun Jahre Religionslehrer und Erzieher am Bischöflichen Seminar in Graz. Er war Verantwortlicher für den Kirchenfunk, gestaltete und sprach unzählige Radiosendungen und beantwortete jährlich an die 1000 Briefe von Hörern.
„Zu meinem Leben gehört auch die schwere Darmkrebserkrankung mit später aufgerissener Operationswunde“, schildert der Pfarrer von Dechantskirchen und vorher von Waldbach. Sechs Jahre litt er täglich fast unerträglich, und auch in den vergangenen vier Jahren waren die Tage oft schmerzlich. Der Priester ahnte mit Franz von Sales: „Man dient Gott mehr, wenn man leidet, als wenn man arbeitet.“ Dank einer Kur mit Topfen, Leinöl und Flohsamen fühlt er sich aber seit einigen Monaten „glänzend, wie durch ein Wunder“.
Sein Ziel in dieser Welt sei, „CO2-neutral zu leben“ und kommende Generationen nicht zu belasten. Die Erderwärmung durch CO2 werde Kriege auslösen, prophezeit Mag. Wolfgang Fank. Sein großer Wunsch sei ein Elektroauto.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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